-Die Verurteilten-
Vorab, wer das liest, sollte wissen, das ich diesen Beitrag mit Augenmerk auf 2 wichtige Sachen gelegt habe. Das, was zwischen ' und ' steht, ist möglichwerweise eine persönliche Geschichte. Ich werde viele Zitate verwenden, da sie selbst am meisten sagen können. Sie stehen immer zwischen '' und ''.
Dieser Beitrag enthält Spoiler.
In ''Die Verurteilten'', einem Werk von Stephen King und einer Umsetzung von Frank Darabont, steht an oberster Stelle die Menschlichkeit, das eingesperrt sein und der Wert von Vertrauen und Freundschaft. Andy Dufresne, zu 2 mal lebenslänglig verurteilt, kommt in das Shawshank Gefängnis um eine Straftat einzubüßen, die er nicht begangen hat. Dabei ist er eingesperrt, ein Vogel, der jetzt nicht mehr in Freiheit fliegen kann und über 20 Jahre im Gefängnis klar kommen muss. Dabei lernt er Red, Heywood und Brooks kennen. 3 Individuen, die schon so lange in Shawshank eingesperrt sind, dass sie in der normalen Welt da draußen nicht mehr funktionieren würden. Sie haben da draußen niemanden mehr, der sich für sie interessiert. Niemanden, der sie liebt oder vermisst. Sie sind Straftäter, die sich nur noch gegenseitig haben. Sie leben die Routine eines Gefängnisaufenthaltes, gehen ohne Genehmigung nicht mal mehr auf die Toilette, haben sich im Gefängnis aber jeweils einen Namen gemacht, tun Dinge, für die sie respektiert werden. Red besorgt Dinge, Brooks ist gebildet, Andy war im seinem Leben vorher Bänker. Das Wissen das er hat, wird ihn im Gefängnis auch noch einen Namen verschaffen. Die Geschichte bleibt dabei tiefgründig, die Monologe von Red stets philosophisch und die Dialoge mit Andy und Red immer voller Lebensweisheit und Anmut.
'Was passiert mit dir, wenn du eingesperrt bist? Eingesperrt sein kannst du auch außerhalb eines Gefängnisses. Eingesperrt sein kannst du überall. Du kannst psyichisch eingesperrt sein oder im Sinne des Wortes in einer engen Zelle ausharren. Die Eltern eines jungen, die sich vor langer Zeit mal geliebt haben. Die Mutter hatte stets das Gefühl eingesperrt zu sein. Sie ging arbeiten, kümmerte sich um uns, betete mit uns vor dem Schlafen gehen, aber ehe man die Kindheit am eigenen Leibe erfahren konnte, sah man zu und verinnerlichte, dass es alles garnicht so glücklich ist, wie es die Mutter manchmal nach außen hat scheinen lassen. In ihrem Innern war sie einfach nur für uns da. Der Vater war immer kalt, ließ sie und uns nicht weg, erzeugte bei allen das Gefühl, eingesperrt zu sein. Selbst ihre Eltern durfte die Mutter nicht besuchen. Es war immer ein Gefecht der Worte, ein Gefecht der Unmenschlichkeit, wenn die Mutter ihre Eltern besuchen wollte, die Kinder ihren Opa und ihre Oma sehen wollten. Auch als Kind verstand man schnell. Man war nie so glücklich und voller Freude, wie es vernünftige Eltern ihren Kindern ermöglichen. Wir waren nicht frei, nicht gänzlich eingesperrt, aber wie die Mutter, immer abhängig. Eine Abhängigkeit von jemanden, der ein kaltes Herz hat.'
In ''Die Verurteilten'' kommen einige Konflikte zum tragen. Die da wären: Eingesperrt sein, sowohl physisch, als auch psychisch, Abhängigkeit von dem Leben innerhalb der Mauern und der Wert der Freundschaft und des Zusammenhalts. Wir alle brauchen Freunde. Wir alle brauchen jemanden, der uns liebt und der unsere Liebe erwidert. Was passiert mit dir, wenn du niemanden mehr hast? Niemanden, außer Straftätern, die ebenfalls ihre Zeit verbüßen müssen?
Dabei sehen wir in Andy, Heywood, Red und Brooks keinesfalls schlechte Menschen. Ganz im Gegenteil. Wir sehen Menschen, die das Leben nicht mehr kennen. Nicht das Leben schreibt die Geschichte um Andy und Red, Andy und Red schreiben die Geschichte des Lebens. In ihren Monologen kommt die Schönheit aller Werte, die das Leben bietet, hervor und hinterlassen einen philosphischen und stets ehrlich und aufrichtigen Eindruck.
''Das ist das Schöne an Musik, sie können sie dir nicht nehmen. Habt ihr über Musik nie sowas empfunden? Man braucht Musik, um nicht zu vergessen.'
'Vergessen?'
'um nicht zu vergessen dass es noch Orte auf der Welt gibt, die nicht aus Stein sind. Dass in deinem Inneren etwas ist, was sie nicht kriegen können. Das dir allein gehört.'' -Red und Andy-
Und doch ist der Film auch von Brutalität, ohne Zurückhaltung und Bitterkeit , gekennzeichnet. Das Schicksal von Brooks ist von einer Traurigkeit und Bitterkeit überzogen, das ich nur selten, verpackt in einen der tiefsinnigsten Dialoge, gesehen habe. Wie will man Leben, wenn man die meiste Zeit seines Lebens eingesperrt war und sich an dieses Leben gewöhnt hat? Man hat seine Aufgaben, seine Fähigkeiten gehabt, die einem im Gefängnis einen Namen gegeben haben. Man kann nicht einfach wieder draußen leben, arbeiten gehen und glücklich sein:
"Die Mauern hier sind schon komisch. Anfangs hasst du sie... nach ner gewissen Zeit gewöhnst du dich dran. Und wenn noch mehr Zeit vergangen ist, kannst du ohne sie nicht mehr leben." -Red-
"Du kriegst lebenslänglich.. und das Leben nehmen sie dir auch." -Red-
"Liebe Freunde. Ich kann nicht fassen wie schnell sich hier draussen alles bewegt. Als Kind hab ich mal ein Automobil gesehn, aber jetzt gibt es die überall. Die Welt ist verdammt in Eile geraten... Das Bewährungskomitee hat mich in einer Pension für ehemalige Strafgefangene untergebracht, die "Der Brauer" heisst und mir einen Job als Packer im Supermarkt besorgt. Die Arbeit ist hart, aber ich versuche mitzuhalten. Die meiste Zeit tun mir die Hände weh. Ich glaube der Filialleiter mag mich nicht besonders. Manchmal gehe ich nach der Arbeit in den Park und füttere die Tauben. Ich denke dann immer, dass Jake vielleicht mal auftaucht und mir "Hallo" sagt. Aber er tut es nicht. Ich hoffe dass es ihm, wo immer er jetzt sein mag, gut geht und er neue Freunde gefunden hat. Ich habe Probleme nachts einzuschlafen. Ich träume dass ich falle und wache dann schweissgebadet auf. Dann brauche ich eine Weile um festzustellen, wo ich bin. Vielleicht sollte ich mir eine Pistole besorgen und den Supermarkt überfallen, damit sie mich nach Hause schicken. Ich könnte dabei gleich den Filialleiter erschiessen, als Bonus sozusagen. Ich glaube aber, dass ich für solchen Unfug schon zu alt bin. Aber hier gefällts mir nicht. Ich bins Leid, die ganze Zeit Angst zu haben. Ich habe mich entschlossen nicht hierzubleiben. ich glaube nicht, dass die viel Aufhebens machen werden. Bestimmt nicht wegen eines alten Gauners wie mir." -Brooks-
Aber auch das Leben vor Andy und nach Andy hat das Leben der 4 Freunde nachhaltig geändert. Bevor er kam, hieß es bei Red, bei einen seiner zahlreichen Bewährungs-Terminen:
"Aus Ihrer Akte entnehme ich, dass Sie von einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe 20 Jahre verbüsst haben." - "Ja Sir." - "Haben Sie das Gefühl resozialisiert worden zu sein?" - "Durchaus Sir. Ja, mit Sicherheit, Sir. Ich hab vieles gelernt, Sir. ich kann heute sagen, ich bin ein anderer geworden. Ich bin für die Gesellschaft nicht mehr gefährlich, Sir. Das schwöre ich, Gott ist mein Zeuge." -Red-
Nachdem Red, Heywood und Brooks Andy kennenlernen, einen ruhigen und gelassenen Kerl, finden sie die Menschlichkeit, Freundschaft und auch das Gefühl zu Leben wieder erkennen. Sie erkennen Freundschaft, Zusammenhalt und tiefste Dankbarkeit. Andy ist das Symbol des Lebens. Die Hoffnung, die man nie aufgeben sollte. Eine der schönsten Szenen ist wohl die, in der Andy sich das erste mal traut, die Regeln und die Angst der anderen zu überwinden und mit Captain Hadley zu sprechen und einen der wenigen Momente erschafft, in denen die 4 die Schönheit des Lebens wiederfinden:
''Und so kam es, dass am vorletzten Arbeitstag, die Sträflingskollone, die das Dach der Schilderfabrik im Frühjahr 1949 geteert hatte, um zehn Uhr morgns besammen saß und eisgekühltes Bier nach böhmischer Braukunst trank, das der härteste Aufseher spendiert hatte, der je im Shawshank-Staatsgefängnis seine Runden gedreht hatte. Wir sassen da, während uns die Sonne auf den Buckel schien und fühlten uns wie freie Männer. Wir hatten das Gefühl, das Dach unseres eigenen Hauses geteert zu haben. Wir waren die Herren der Schöpfung. Was Andy betraf, so verbrachte er seine Pause zusammengekauert im Schatten, mit einem seltsamen Lächeln im Gesicht und sah zu, wie wir sein Bier tranken."
Und am Ende ist die Entwicklung, die nur Andy ermöglichen konnte, in einem der nahegehendsten Dialoge zu hören, der mir je untergekommen ist:
"Ellis Boyd Redding. Sie haben 40 Jahre einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe verbüsst. Glauben Sie resozialisiert worden zu sein?" - "Resozialisiert? Ich will mal so sagen: Ich hab keine Vorstellung, was das bedeutet." - "Das bedeutet, dass Sie wieder in die Gesellschaft integriert werden können." - "Was Sie darunter verstehen weiss ich. Für mich ist es ein fiktives Wort. Eine politische Parole, damit Burschen wie Sie in Anzug und Krawatte eine Arbeit zu verrichten haben. Was wollen Sie tatsächlich wissen? Dass es mir Leid tut, was ich getan hab?" - "Tut es Ihnen Leid?" - "Es vergeht kein Tag, an dem ich es nicht bedaure. Nicht weil ich hier drin bin, oder Sie denken ich müsste es bereuen. Ich blicke zurück und sehe, wer ich damals war. Ein junger, dummer Kerl, der eine furchtbare Tat begangen hat. Ich würd gern mit ihm reden. Ich würd ihm gern den Kopf waschen. Ich möchte ihm sagen, wie die Dinge sind. Leider geht das nicht. Der Junge ist schon lange gegangen. Und übrig ist nur noch der alte Mann hier. Damit muss ich leben. Resozialisieren ? Das ist nichts weiter als ein sinnloses Wort. Also drücken Sie schon Ihren Stempel auf die Unterlagen und verschwenden Sie nicht meine Zeit! Wenn Sie die Wahrheit wissen wollen... es ist mir egal." -Red-
'Was ist es, das die Mutter Zeit ihres Lebens dazu veranlasste, weiter zu machen? Der Zwang, die Gewohnheit, die Abhängigkeit? Nein, die wahre Liebe zu ihren Kindern und die Hoffnung das alles irgendwann hinter sich lassen zu können. Aber auch Hoffnung ist nicht das Mittel, dass alle Wunden heilen könnte.
"Wovon sprichst du?" - "Hoffnung." - "So, dann will ich dir mal was über Hoffnung sagen. Hoffnung ist gefährlich. Hoffnung kann einen Mann in den Wahnsinn treiben. Hier drin nützt sie dir nichts. Am besten du vergisst das nie." -Red-
'Bei allem Schmerz, die Hoffnung nicht aufzugeben ist die wohl schwerste Aufgabe und Bürde, die das Leben uns stellen kann. Das konnte natürlich nicht ewig so weiter gehen. Der Vater hatte schon schnell eine neue Liebe gefunden, Die war zwar 25 Jahre jünger als er, aber dies alles in der Gegenwart der Mutter, was den wohl größten Schmerz bedeutet, den ich mir vorstellen kann. Es war unausweilich, die Trennung konnte vorhergesagt werden. Und es war gut so. Jetzt ist die Mutter zwar sehr weit weg, aber an dem Verhältnis der Kinder und der Mutter hat sich nichts geändert. Regelmäßig verbringen sie den Urlaub bei ihrer Mutter, mit der unaufhaltsamen Hoffnung, sie eines Tages wieder in der Nähe zu wissen. Mit der Hoffnung, sie eines Tages wieder für sich haben zu können. Eines Tages wird sie nämlich wieder kommen und der Wert der Hoffnung wird sich erschließen. Sie ist nicht nur manmachmal, dass einzige, dass uns dabei hilft, das Leben weiter gehen zu lassen und die schlimmsten Qualen zu überstehen. Sie ist manchmal auch die Hoffnung selbst und trägt unsere Entscheidungen. Die Mutter, ein Symbol der Liebe und Hoffnung. Das Band zwischen einer Mutter und ihren Kindern ist das Stärkste, das unter Menschen existiert. Es lebt von Liebe, Aufopferung, Zusammenhalt und Stärke. 4 Begriffe, die sich auch im Film wiederfinden'
Das Gefühl von Freiheit, durch etwas einfaches und für uns selbstverständliches, wie Musik darzustellen, macht der Film in einer Sequenz der puren Schönheit klar. Als Andy eine Schallplatte in die Hand bekommt, sie an stellt, alle Mikrofone des Gefängnisses auf laut gestellt sind und sich für einen kurzen Moment nicht darauf konzentriert, was außerhalb der Musik, innerhalb der Regeln in Shawshank passiert. Die Monologe, die im ganzen Film von Red verteilt werden, sind immer angebracht und erzählen eine unglaubliche Geschichte. Bei vielen dieser Monologe sollte es jedem eiskalt den Rücken herunterlaufen.
"Bis zum heutigen Tage weiss ich nicht, wovon die beiden italienischen Damen gesungen haben. Um die Wahrheit zu sagen, ich wills auch garnicht wissen. Es gibt Dinge, die müssen nicht gesagt werden. Ich will annehmen, dass sie von etwas so schönem gesungen haben, dass man es nicht in Worte fassen kann. Und dass es direkt ins Herz geht. Ich sage Ihnen, diese Stimmen sind höher gestiegen, als man je an einem so trostlosen Ort zu träumen gewagt hätte. Man hatte den Eindruck als wäre ein wunderschöner Vogel in unseren freudlosen Käfig gefallen und hätte die Mauern zum Einstürzen gebracht. Im Bruchteil einer Sekunde hatte jeder hier in Shawshank das Gefühl frei zu sein." -Red-
Jeder von uns kann von diesem Werk den wahren Wert der Schönheit des Lebens erkennen und wiederfinden. Was es bedeutet, immer nach vorn zu sehen, die Freunde zu schätzen, die man hat und nicht die, die man nicht hat. Andy ist das Symbol und steht schon metaphorish für eine unaufhaltsame Statur der Hoffnung, die niemals stirbt. Auch wenn er des öfteren durch die ''Schwestern'' und den Gefängnisdirektor beinahe gebrochen wurde, wusste er immer, dass er in das Leben da draußen zurückkehren wird. Er hat einen Traum, er weiß um seine Fehler, aber er weiß auch, dass er lange genug, für andere Fehler als den Mord, gebüßt hat und macht dem Leben in ständiger Angst ein Ende und verschwindet. Denn seine Zeit ist um. Es ist Zeit zu leben, es ist Zeit, das der Vogel wieder frei ist. Denn wie Red schon sagt, sind einige Vögel einfach nicht dazu gemacht eingesperrt zu sein, der Freiheit beraubt. Tatsächlich gehört diese Auflösungs-Szene aber auch zu den besten oder dem besten Twist in einer Handlung, den ich jemals gesehen habe. Denn beachtet Folgendes: Den Hammer hatte er sich bei Red schon in den ersten 2 Monaten besorgt. Und schon da sagte Red, er verstand den Witz daran, denn mit diesem Hammer, würde man 600 Jahre brauchen, um aus dem Gefängnis zu fliehen. Er war schlicht zu mickrig. Zu klein. Und so kommt einem später da Gefühl, der Film hat es dir vorher schon verraten, aber du konntest es nicht deuten. Dann ergibt sich das Verständnis und es läuft mit kalt den Rücken runter, was dann passiert und, wie sich die Handlung plötzlich wendet.
"1966 war Andy Dufresne aus dem Shawshank-Gefängnis geflohen. Alles was man fand war eine schlammverdreckte Garnitur Sträflingsklamotten, ein Stück Seife und ein alter Steinhammer, der fast bis zum Stiel abgenutzt war. Ich weiss noch wie ich dachte, dass ein Mann mindestens 600 Jahre braucht um sich damit einen Tunnel durch die Mauer zu graben. Andy hatte Recht. Jetzt verstand ich endlich den Scherz. Mit diesem Ding würde ein Mann mindestens 600 Jahre brauchen um sich einen Tunnel durch die Wand zu graben. Unser alter Andy hatte es in weniger als 20 geschafft. Am nächsten Morgen, etwa zu dem Zeitpunkt als Rocket ihr kleines Geheimnis preisgegeben hatte, spazierte ein Mann, den noch keiner zuvor gesehn hatte, in die Maine National Bank. Bis zu diesem Moment hatte er noch garnicht existiert. Ausser auf dem Papier. Er hatte alle nötigen Ausweispapiere dabei. Führerschein, Geburtsurkunde, Sozialversicherungskarte. Und die Unterschrift stimmte bis aufs I-Tüpfelchen. An diesem Morgen besuchte Mr. Steevens noch etwa ein Dutzend Banken im Gebiet von Portland. Alles in allem verliess er die Stadt mit einer Gesamtsumme von 370.000 Dollar, dem Geld von Direktor Norton. Eine Art Abfindung für 19 Jahre.''
Der ganze Film ist auch, wenn er traurig streckenweise brutal ausfaällt stets von einer Schönheit geprägt, die jeder verstehen kann, der auch eine andere Seite des Lebens kennengelernt hat. So endet der Film auch, wie ein Märchen. Wunderschön.
"Red. Wenn du jemals hier rauskommen solltest, tu mir nen Gefallen." - "Sicher Andy, jeden." - "Es gibt ne grosse Heuwiese bei Buxton. weisst du wo Buxton liegt?" - "Es gibt reichlich Heuwiesen in Buxton." - "Ich meine eine bestimmte. Sie hat ne lange Steinmauer. Und am nördlichen Ende steht ne grosse Eiche. Ein Bild wie aus einem Gedicht von Robert Frost. Dort hab ich meiner Frau den Heiratsantrag gemacht. Wir haben dort n Picknick gemacht und uns geliebt unter der Eiche. Ich fragte sie und sie hat ja gesagt. Du musst mir was versprechen, Red! Solltest du je hier rausgelangen, dann musst du die Stelle finden. Im Sockel der Mauer wirst du einen Stein finden, der eigentlich überhaupt nicht in eine Maineheuwiese passt. Er ist schwarz... vulkanisches Gestein. Darunter ist was vergraben und das solltest du an dich nehmen." - "Was Andy? Was finde ich da?" - "Du wirst ihn hochheben müssen. Dann siehst dus."
Aus dem Versprechen wird Wirklichkeit und so ist das Ende dieses unglaublich bitteren, aber auch wunderschönen Dramas, schlicht wunderschön. Mir hat es nicht nur einige Tränen beschert. Diese Geschichte geht so dermaßen tief ins Herz, dass der Eindruck, den der Film hinterlässt, auch noch nach Tagen weiß, dich zu berühren. Was es bedeutet eingesperrt zu sein, aber für etws weiter zu leben, ist eine Botschaft, die dieser Film vermitteln will und es auch tut, auf so vielfältige Art und Weise. Die Monologe kommen fast immer von Red. Er erzählt die Geschichte. Die Geschichte von Andy Dufresne und seine eigene. Die Geschichte ist traurig, schön, hin- und hergerissen und hinterlässt ein Wechselbad der Gefühle in mir. Wer mit einem Film zudem noch etwas perönliches und Lebenserfahrung verbinden kann, wird verstehen, dass dies ein wichtiger Film ist. Ein Film, der uns so viel zu sagen hat und ein Film der uns so viel beibringen möchte.
'Der Tag wird kommen, an dem wir alle wieder vereint sind. Der Tag, an dem wir alle wieder glücklich sein werden.'