Der junge Tommy muss hilflos mitansehen, wie seine schwangere Ehefrau Joanne von ein paar Jugendlichen im Flur vor seiner Wohnung ins Koma geprügelt wird. Im Anschluss an das traumatische Erlebnis leidet er unter Angstzuständen und Agoraphobie... was es ihm nicht gerade leichter macht, sich alleine um seine kleine Tochter Elsa zu kümmern, die die besagte Attacke überlebt hat. Kurz nachdem Joanne im Krankenhaus der Stecker gezogen wird, tauchen die Jugendlichen von damals - die sich als wahre Ungeheuer entpuppen - wieder bei ihm auf und scheinen es besonders auf sein Baby abgesehen zu haben. Als die Kreaturen Elsa in ihren Unterschlupf in Tommys ehemaligem Wohnhaus entführen, wendet dieser sich, um sein Kind zu retten, an einen merkwürdigen Priester, der mit der monströsen Brut noch ein Hühnchen zu rupfen hat... "Citadel - Wo das Böse wohnt" siedelt seine Geschichte - im Grunde genommen wieder mal 'ne Allegorie auf das Übel der Jugend-Kriminalität - in ziemlich heruntergekommenen Plattenbau-Siedlungen an, die da den drohenden sozialen Verfall symbolisieren sollen und kleidet diese in auffällig triste und unansehnliche Bilder, aus denen so gut wie jeder Hoffnungsschimmer gewichen ist. Dass er es sich in typisch britischer Manier dabei auch nicht verkneifen kann, zwischen den Zeilen 'nen Kommentar zum maroden Zustand der Gesellschaft abzugeben, empfindet man da nur als passend... und rettet das Ganze aber zugegeben doch ein wenig über den dünnen Inhalt hinweg, der da in knappen 80 Minuten mehr als nur zufriedenstellend abgehandelt wird. Immerhin merkt man dem Langfilm-Debüt von Ciarán Foy (der sich hiermit sicherlich für den Regie-Posten der Blumhouse-Fortsetzung "Sinister 2" empfohlen hat) aber an, dass sein Macher mehr im Sinn gehabt hat, als einfach nur einen weiteren Streifen rund um ein paar Grusel-Gören runterzukurbeln. Stellenweise ist die Angelegenheit zudem beachtlich unheimlich und zupackend und das auch ohne übertriebenen F/X-Einsatz oder allzu grobe Gewalt-Einlagen, so dass man doch zu dem Schluss kommen kann, dass hier aus einem merklich niedrigen Budget im kleinen Rahmen wohl das Beste gemacht wurde. Die Originalität in Tüten hat "Citadel - Wo das Böse wohnt" aber merklich nicht gefressen: Die Auftritte der Hoodie-tragenden Kids wecken da nämlich zunächst dezente Erinnerungen an den französischen "Them" und im Laufe der Handlung an die kleinen Anorak-Monster aus David Cronenbergs "Die Brut", aber ohne sich inhaltlich auf diesen zu beziehen oder jemals vergleichbar verstörend rüberzukommen...
6/10