Das spackige Gangster-Duo Lucas und Marc macht einen Abstecher in irgendeinen Dorf-Puff und mischt dort - zugedrogt und aufgegeilt - erstmal kräftig in einer öden SM-Orgie mit. Dummerweise handelt es sich bei der Ober-Nutte allerdings um die Tochter des Satans, die urplötzlich unter den anwesenden Party-Gästen eine Massenschlachtung veranstaltet, um so ein seit Jahrhunderten andauerndes Ritual zu beenden, bei dem sie mittels des Blutes von 666 Menschen mit "heiligem" Namen ihren alten Herrn aus der Hölle auf die Erde holen will. Da kann nur noch ein "zufällig" anwesender, schwerbewaffneter Priester helfen, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, der höllischen Sauerei einen Riegel vorzuschieben... Als Filmemacher ist Olaf Ittenbach ab einem bestimmten Punkt schlicht stehengeblieben, was das Handwerk an sich als auch die Auswahl seiner Stoffe anbelangt... wobei er sich eigentlich als Regisseur nicht nur nicht weiterentwickelt hat, sondern sogar regelrecht regrediert ist. In seinem "Savage Love" bringt er nämlich nur allzu offensichtlich nochmal die alte "Titty Twister"-Nummer à la "From Dusk Till Dawn", an dem er sich ja bereits über zehn Jahre zuvor vergriffen hatte und der halt das überdeutlich erkennbare Vorbild für seinen "Legion of the Dead" gewesen ist... und wo dieser schon mal echt nicht berauschend gewesen ist, ist "Savage Love" im direkten Vergleich dann direkt unter aller Sau. Von dem Robert Rodriguez-Original bin ich schon kein Fan (halt ein 90er-Jahre-Kultfilm für Doofe, bittesehr), aber es ist doch um Welten besser als DAS hier und irgendeine Braut vom Kaliber Salma Hayeks ist hier auch nicht dabei. Inhaltlich ist "Savage Love" dann bestenfalls auch nur noch eine ganz dünne Soße, denn auf die Ausgestaltung einer auch nur als minimal zu bezeichnenden Geschichte wird hier nun überhaupt kein Fick mehr gegeben, stattdessen geht es echt nur noch darum, innerhalb eines vermeintlichen Fun-Splatter-Rahmens die selbst zusammengepanschten F/X zu präsentieren (die Zweiteilung von Körpern per Axt oder Schwerthieb ist hier der Effekt, in den sich der Olaf wohl verliebt hat, denn den zeigt er gleich ein paar Mal locker über die Laufzeit verteilt). Abgesehen von dem Gore-Gematsche, das wie immer recht okay aussieht, ist die Angelegenheit allerdings dieses Mal technisch eher inkompetent ausgefallen: Die - bestimmt teure - Nachsynchronisation seiner früheren Streifen hat er sich bei "Savage Love" gespart, stattdessen gibt es halt den Original-Ton vom Dreh in schlechter Abmischung, was zur Folge hat, dass von der Dialog-Sülze, die den Laien-Darstellern aus der Fress-Luke fällt, durch Umgebungs-Geräusche und Musik-Untermalung bestenfalls nur jedes zweite Wort zu einem durchdringt. Okay, peinlich war der Verbal-Durchfall in einem Ittenbach-Streifen immer schon, aber man konnte ihn früher zumindest akustisch verstehen... das ist hier wohl zuviel verlangt, oder wie? Nun ja, es ist nicht so, dass die nichtige Handlung dadurch unverständlich würde, dem "Plot" an sich könnte man nämlich auch als Stummfilm folgen, aber das Gemauschel und Genuschel geht einem im Verbund mit den hart chargierenden Knallköppen vor der Kamera (besonders schlimm: Martin Semmelrogges endsnerviges Balg!) doch arg auf die Nuss. Andere Regisseure werden mit der Zeit routinierter, Ittenbach hingegen wird erstaunlicherweise immer schlechter, denn seine Filme jüngeren Datums sind die schlimmsten: War der vorhergehende "No Reason" schon super-kacke, so unterbietet "Savage Love" diesen noch um Längen, denn er versucht halt permanent lustig zu sein und legt sich dabei gnadenlos auf die Fresse! Ganz ehrlich, Ittenbach hätte nach "Premutos - Der gefallene Engel" mit der Filmerei auch aufhören können, im Anschluss ist da nämlich nichts mehr von Belang gekommen und sein Ruf wäre dann ein besserer. Dass dann sogar von der einstigen Schock-Wirkung seiner alten Home-Made-Beiträge "Black Past" und "The Burning Moon", die damals noch für Beschlagnahmungen und Strafzahlungen wegen ihrer Gewalt-Darstellungen gut waren, mittlerweile gar nichts mehr übrig ist, sieht man dann auch alleine schon daran, dass es von "Savage Love" inzwischen unter dem Titel "Hure des Teufels" 'ne ungeschnittene FSK 18-DVD gibt und danach kein Hahn kräht. Das Beste an dem Streifen sind da echt die Titel-Credits in Form von Tattoos auf einem schönen Frauenkörper, nur sind die dann auch leider zwischengeschnitten mit Nacktarsch-Tai Chi à la "Stirb Langsam 2"... was neben der abgerippten Rasenmäher-Szene aus Peter Jacksons "Braindead" nochmal mit Nachdruck unterstreicht, dass der Olaf für seine Mistfilme nicht mal mehr einen einzigen, originären Einfall übrig hat, sondern nur noch alte Scheisse wiederkäut.
1/10