Review

Die Karriereleiter von Olaf Ittenbach verläuft weiterhin kurvig, denn nach den beiden Ausgaben von „Familienradgeber“ und dem soliden „Legend of Hell“ geht es nun deutlich einen Schritt zurück in die Amateurrichtung. Seine Mischung aus „Bordello of Blood“ und „From Dusk till Dawn“ vermag nicht einmal in Ansätzen zu überzeugen.

Marc und Lucas, zwei Kleinkriminelle, wollen eine feiernde Zeit in einem abgelegenen Bordell verbringen, als das Chaos hereinbricht. Dämonische Wesen unter der Führung von Luzifers Tochter benötigen 666 Opfer…

Das Intro ist im Grunde recht anspruchsvoll verpackt, denn es geht ins Jahr 1569 als einige Bauern eine mutmaßliche Hexe quälen, welche daraufhin blutige Rache schwört. Gute Kostüme, passable Mimen und eine solide Kamera machen zunächst Lust auf mehr.
Doch als Dustin Semmelrogge und Philippe Jacq ins Spiel kommen, die zwischen Sexgerede, Drogeneinnahme und Zoten unterhalb der Gürtellinie bei der Fahrt zum Bordell begleitet werden, geht es mit der Qualität der Erzählung schlagartig bergab.

Die meisten Mimen chargieren im Bereich des Laienspiels, einige leicht skurrile Persönlichkeiten sorgen durch ihr Verhalten für ein latentes Ekelgefühl und auch die Damen sind nicht gerade Ausgeburten weiblicher Anmut. Es dauert recht lange, bis zwischen dummen Anmachsprüchen, Gesaufe und merkwürdigen Sexspielchen endlich das Böse zum Vorschein kommt. Und auch da hat der Genrefreund wenig zu lachen, denn die groben Szenenübergänge weisen deutlich auf heftige Schnitte hin, woraufhin Splatterfreunde bei der FSK16 Fassung rein gar keine Freude haben werden.

So wird sich einige Male überdimensional übergeben, ein Dunkelhäutiger erheitert durch bayrischen Akzent, Mehmet wagt einen entscheidenden Schritt in die Dämonengruppe und am Ende könnte man sich über die albernen Teufelshörner dreier Damen fast schon amüsieren, wenn die Effekte nicht so trashig schlecht aussehen würden.

Spannung ist bei alledem kaum vorhanden, die Atmosphäre zündet lediglich beim Intro, nur der Score liefert ein paar gut arrangierte Tracks, während die Idee, Credits als Tattoos einzubinden immerhin recht originell ist.
Ansonsten verkauft sich Ittenbach deutlich unter Wert und liefert eine konventionelle, überhaupt nicht überraschende und letztlich enttäuschend eindimensionale Geschichte ab.
Ungeschnitten könnte er noch einen Punkt mehr ergattern, retten würde es das negative Gesamtbild jedoch nicht.
3,5 von 10

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