Inhalt: Die beiden hartgesottenen Gangster Lukas und Marc haben einen ganz speziellen Abend im Sinn. Ihr Weg führt sie in ein abgelegenes Bordell, in welchem kein noch so ausgefallener Wunsch unerfüllt bleibt. Beide freuen sich auf eine Nacht voller sexueller Ausschweifung – doch es kommt alles anders. Als plötzlich eine Horde von Dämonen über die Gäste des Bordells herfällt, bricht ein furchtbares Massaker los. Die wenigen Überlebenden des Gemetzels sehen sich der Tochter des Satans gegenüber, die das Blut von 666 Opfern benötigt, um ihren Vater zu erwecken. Was folgt, ist ein blutiger Kampf ums blanke Überleben und ein Leichenberg von nie gesehenem Ausmaß.
Eine weitere deutschsprachige Produktion von Deutschlands Vorzeige-Kunstblutrührer Olaf Ittenbach (Premutos, Legion of the Dead). Von vorn herein sollte feststehen, dass der geneigte Konsument hier kein Hochglanz-Massiv an Film geboten bekommt, sondern lediglich ein ehrliches, kleines Indie-Filmchen, welches mit äusserst schrägen Charakteren, reichlich Selbstironie und einem Jahresvorrat Kunstblut daherkommt; Japano-Frauen-Grusler mit soundtechnischem Knalltrauma-Effekt im Minutentakt gibt's woanders. Die Story lässt sich im Groben mit der von FROM DUSK TILL DAWN vergleichen, der hier für die Idee undementierbar Pate gestanden hat. Schnell verschlägt es die leicht trotteligen Gangster also in einen Swingerclub, wo alsbald auch die Höllenpforte auf den Tresen fliegt und Heerscharen an Untoten sich über das anwesende, underdresste Klientel hermachen. Mittendrin unsere beiden Gangster, die mit allerhand herumliegenden Waffen und Gegenständen und dem Können eines Karate-Weissgurts die Wahrung ihrer Leiber und Leben vornehmen.
Positiv heraus sticht in dem Ganzen Dustin Semmelrogge, Sohn des deutschen TV-Urgesteins Martin Semmelrogge, der fast exakt die Stimme seines Vaters mitbringt und damit nicht nur eiskalt punktet, sondern den gesamten Film unterhaltungsmäßig aufwertet.
Ittenbach hat sich hier Mühe gegeben einen freiwillig trashigen, schwarzhumorigen Splatter-Zeitvertreib zu inszenieren, was im Groben gelungen ist, aber an alte Erfolge nicht ganz anknüpfen kann.
Kein pompöser Überflieger, als gute Unterhaltung für den Genrefreund reicht SAVAGE LOVE aber allemal.
8/10 Pkt