Review

Immer wieder gibt es Gerüchte, dass unser guter Olaf Ittenbach keine Filme mehr dreht. Umso mehr freut man sich, wenn es doch der Fall ist. Und auch wenn SAVAGE LOVE bisher nur auf dem "Weekend of Fear"-Festival in der schönen fränkischen Provinz uncut lief, aber selbst dort noch rund 10 Minuten zusätzliche Splatterszenen versprochen wurden. Das dies natürlich nicht von ALIVE in dieser Uncut Version vertrieben werden konnte war leider klar.

Vor allem nicht in einer FSK16 Version (auch wenn das Cover verkaufsträchtig die FSK18 ziert), Ittenbach also nun für die Kids? Nein, aber endlich komme ich dazu etwas über den Film zu schreiben. Die Geschichte (OHNE SPOILER!) der Gangster-Buddies Lukas und Marc und die damönischen Übergriffe im Rahmen einer ausschweifenden Bordell- oder Swingerparty haben sogar satanische Ursprünge und greifen damit sogleich Kernthemen des Genres auf. Es folgt hier nun eine relativ ausführliche Beschreibung was den geneigten Seher erwartet um diesem eine Entscheidungshilfe zu geben.

Es startet ganz historisch mit einem Rückblick auf Germania im Jahre 1569 und einer Hexe soll ein Geständnis erfoltert werden, sie weigert sich mit gewohnt tiefer Dämonenstimme und schon fliegen die Fetzen. In der nachfolgenden kurzen Schlacht wird richtig gut und aufwendig den Blutfontainen gehuldig und die Sieger fangen danach an die Unterlegenen in Großaufnahme zu verspeisen. Wohl bekommts. Man merkt natürlich sofort, dass man hier nicht in dem neuen Peter Jackson gelandet ist.

Aber Overground Filmfans werden sich hoffentlich nur selten in den neuen Ittenbach verlaufen. Aber der Gorehound und Splatterfreak mit einem Hang zu Deutscher Kost kam und kommt auch bei SAVAGE LOVE nicht an Ittenbach vorbei. Danach werden wir in unsere Gangster-Kollegen eingeführt und es sei bemerkt, das Marc von Dustin Semmelrogge (Sohn von Martin Semmelrogge) gespielt wird und wir damit tatsächlich das Gefühl haben einer jungen Kopie des so schillernden Vaters zu sehen.

Gestik, Gesichtsausdruck und Sprache wirken sehr vertraut schräg und exaltiert. Eine gute Entscheidung für den Film wie ich finde. Nach dem explizit von einem Partygast geäußerten Motto "Geile Party Alter, Muschis, Drogen, Fi..en" geht’s dann auf der Feier mit all den genannten Dingen richtig ab. Die Dämonen im Zombielook lassen auch nicht lange auf sich warten und auch wenn es vorher schon recht fleischige Szenen gegeben hat kommen nun in sehr ausschweifender Form die gewohnt handwerklich sehr hochwertigen FX zum Tragen. Manche Masken erinnern an FROM DUSK TILL DAWN und Tom Savini wäre schon ein guter Stargast gewesen. Ich durfte ihm immerhin auf einen Festival mal die Hand schütteln und mich in Smalltalk üben.

SAVAGE LOVE nimmt sich zum Glück nicht durchgehend ernst und es gibt auch eine Reihe komödiantischer Szenen bei denen sich die Protagonisten in asiatischer Kampfkunst üben und vollends am Rande der gut gelungenen Lächerlichkeit bewegt man Ende in der satanischen Gesellschaft. Somit funktioniert SAVAGE LOVE mit all den genannten Einschränkungen für mich als Indie-Splatter mit viel Herzblut und der Unterhaltungsfaktor ist hoch.

6/10 Zwergdämonen....äh,...Punkten

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