Der im Dienste der Aliens Analyzing Agency stehende Wesley [ Andy Lau ] kommt durch ein ausserirdisches Artefakt auf die Spur von Fong Tin Ai [ Rosamund Kwan ], die vor 600 Jahren auf die Erde geflüchtet ist und seitdem ihren dabei verschollenen Bruder Tan [ Samuel Pang ] sucht. Als die Detectives Pak Sue [ Hsu Chi ] und Pak Kei Wai [ Roy Cheung ] von der Double X Unit den Fall an sich reissen und gleichzeitig die Killer „Kill“ [ Mark Cheng ] und „Rape“ [ Aimen Wong ] von der Warlock Toxin Gang auf der Erde auftauchen, rappelts im Karton...
Wesley's Mysterious Story ist ein gescheiteter Versuch gleich in mehreren Belangen, man könnte auch sagen „auf der ganzen Linie“, aber das haben selbst seine Macher spätestens nach dem Dreh und dem damit dem Sichten des Endproduktes bemerkt. Der Film lag nämlich zwei Jahre auf Halde.
Offiziell war es selbstredend nur die postproduction, allerdings sieht man hierbei nicht, dass man sich wenigstens noch im Nachhinein mächtig Mühe gegeben hat, oder es war eh nicht mehr viel zu retten. Das Ergebnis ist jedenfalls ein zum Glück eher seltenes Fabrikat: Ein Film, der alle Möglichkeiten offen hat und dann überhaupt nicht funktioniert.
Alleinig die Anpeilung an die Wisely – Reihe geht halbwegs mit Augen zu durch, da die vorherigen Vertreter [ Seventh Curse, Die 7. Macht, Bury Me High, The Cat ] eh alle mehr oder minder abgedreht waren und meistens auch kein normales Maß fanden. Allerdings waren sie auch durchweg besser und schafften die Abmischung aus Humbug, Comic und Action weitaus überzeugender; weil sie zumindest noch für etwas Bodenständigkeit sorgten und wenigstens über Umwege greifbar waren.
Wesley's Mysterious Story ist nur eine hohle Blase.
Der nächste Vorsatz, einen anständigen SciFi Film zu schaffen - was im HK Kino fast ein Novum darstellen würde - verzog deswegen dann gleich völlig daneben. Und den westlichen Markt bekommt man hiermit auch nicht erobert, da kann man noch soviel Englisch reden und noch soviel San Francisco – Location einfliessen lassen.
Das Letzte sieht zwar sehr gut aus, und gibt dem Film anfangs durchaus etwas Hoffnungsschimmer mit; der ehemalige Kameramann Andrew Lau sorgt auch hier wenigstens in dem Bereich für exquisite Bilder der Gegend und täuscht damit über die Minuten der Einführung kurzzeitig etwas Gescheites vor. Da man sich offensichtlich wirklich vor Ort befindet und dort dann auch nicht nur in den Hintergassen versteckt, sieht es doch immerhin anfangs schnieke aus. Das Pulver hat man dann aber schnell verschossen, zum einen befindet man sich dann nur noch an klinischen Innensets und zum anderen ist sowieso alles vorbei, sobald man den Mund aufmacht.
Allein Wesleys unpassender voice over gibt die Marschrichtung vor; sobald dann alle Beteiligten von Roy Cheung über Andy Lau zu Hsu Chi anfangen, ihr Englisch auszutesten, bekommt der Film kein Bein mehr auf dem Boden und geht gnadenlos unter.
Liegen tu das auch an den mangelnden Sprachkenntnissen, was für eine falsche Betonung sorgt sowie natürlich an dem alten Vorurteil der unsauberen Aussprache, aber eben auch vor allem an den Dialogen selbst; die derartig mit Pseudowissenschaftsgeblubber vollgestopft sind, dass sogar Pacino und DeNiro daraus nichts Überzeugendes gezaubert hätten. Der Technobabble fängt mit Grade C X1147 Aliens vom Planeten Orion A13788488 an und bekommt nach „Tried to find the lost Blue-blood bible of the Fairy Planet." gar kein Halten mehr; die Autoren Wong Jing und Chan Sap Sam [ der auch Avenging Fist verbrochen hat ] haben weder von Technik noch der SciFi Materie allgemein eine Ahnung und bewegen sich in Sachen Glaubwürdigkeit ungefähr auf Perry Rhodan – SOS aus dem Weltall Niveau.
Sicherlich ist Forschung und Lehre auch in amerikanischer SF kein zentrales Thema und muss nicht immer erklärt werden, aber der Inhalt sollte keinen Illusionsbruch verursachen und zumindest soweit funktionieren, dass man ihn abkaufen kann ohne ständig mit den Augen zu rollen. Eine etwaige Plausibilität geht durch die leeren Worthülsen und überzogene Spielereien damit aber vollständig daneben; selbst der Unterhaltungsfaktor wird ad absurdum geführt, weil es schnell langweilig wird – man bekommt ja quasi ständig Nichts erzählt - und dazu auch noch nervt.
Die Ausbreitung auf vornehmlich Konversation untereinander nimmt dem Film dann den letzten Rest; es sind nicht einfach die schwächelnden Effekte, die ihm den Garaus machen, sondern die Tatsache, dass man ausser viel Gerede kaum etwas präsentiert. In durchweg dümmlichen Szenen wird ständig auf die Monitore gestarrt und der darauf befindliche Fortschritt mitgeteilt, ansonsten sind nur noch viel Anweisungen vom Vorgesetzten zum Untergebenen vorzufinden sowie deren eigenes Kompetenzgerangel. Dadurch findet die Geschichte keinen Fokus, bewegt sich nicht vorwärts, noch nicht einmal seitwärts. Die Story ist dann wirklich mysteriös, aber nur weil die Autoren ausser heisse Luft nichts schreiben. Es passiert einfach nichts, was die Ausgangsprämisse voranbringt oder irgendeine der offenen Fragen beantworten könnte, da hilft auch kein Rückblick in die 60er Jahre.
Das Beharren auf den Gedankenaustausch, der später nur noch telepathisch vollzogen wird, macht den Film trotz der kurzen Laufzeit unheimlich langsam; er beisst sich regelrecht an den einzelnen Szenen fest. Wenn jemand „Lauf!“ sagt, wird grundsätzlich stehengeblieben. Wenn Eile geboten ist oder gar etwaige Gefahr droht, wird vorher drüber gesprochen, währenddessen und danach auch noch mal; was dem Film mit den zusätzlichen Liebeskram im letzten Drittel jegliches Tempo nimmt und zäh wie altes Schuhleder macht.
Da fällt auch gar nicht mehr auf, dass zuguterletzt die wenige Action versagt; da man auch hierbei nicht drumrum kam, dass gute alte Handwerk eben nicht so zu belassen wie es ist, und es unbedingt mit CGI vollstopfen musste. Die wenigen Shooutouts werden sogar Mündungsfeuer aus dem PC addiert, genau einmal sieht man Treffer und da natürlich sofort grünes Blut spritzen. Zwei Szenen dabei hätten vom Aufbau her sogar Potential, sowohl die Stürmung des Wohnblocks am Beginn als auch die gewalttätige Infiltrierung der FBI Zentrale weisen jedesmal massig SWAT Einheiten auf; aber Regisseur Lau zeigt laufend entweder nur seine Vorstellung einer Effektschlacht und bei realen Szenen bloss die Einzelbilder. So bekommt man öfters gleich das Ende der Sequenz vorgelegt, was mit etwas Glück mal eine richtige Explosion darstellt.
Da das Ganze nur 2x passiert und sonst noch nicht einmal richtiger Trash gegeben ist – blöd genug, aber zu unlustig, zu öde -, bleibt nur ein kompletter Versager über, den man ruhig im Giftschrank hätte lassen können. Wenn man das Gebotene als Maßstab nehmen würde, ist die Menschheit allein wirklich nicht überlebensfähig.