Sehr liebenswerte Komödie mit faszinierender Grundidee…27.04.2008
Manchmal gibt es noch Neues auf der Leinwand zu sehen. Und manchmal sind dies Filme, deren Heimat eher die romantische Komödie zu sein scheint. Und manchmal mag man den Film dann so sehr, daß man ihn immer einmal wieder anschaut, weil er einfach charmant ist, intelligent, witzig, ein Kleinod gar, bar jeden Klischees und voller Esprit. Natürlich gibt es gewisse Gesetzmäßigkeiten des Genres, denen zu folgen Pflicht ist, doch wie dies hier geschieht ist vor allem dank des entfesselt aufspielenden Bill Murray von Anfang bis zum Ende ein pures Vergnügen. Man kennt den Film mittlerweile fast auswendig, aber entdeckt hier und da wieder etwas Neues – oder fühlt sich einfach nur wohl, denn die Grundstimmung des Streifens ist unglaublich positiv.
Wir sehen die Wandlung vom Saulus zum Paulus. Phil, der Held der Geschichte, ist ein widerwärtiger, höchst zynischer Meteorologe, der wie jedes Jahr in einem kleinen Kaff von den Launen des dortigen Murmeltiers berichten soll. Dieses Tierchen kann angeblich den Frühling einläuten…genau, das ist kitschig, die Leute sind Kleinstädter, es gibt nicht mal Espresso, also will Phil, der zusammen mit Sendeleiterin Rita und Kameramann Larry vor Ort ist, schnell wieder weg. Doch das geht nicht, denn Phil muß ein und denselben Tag immer und immer wieder erleben – und nur er weiß davon. Zunächst kann er mit der freien Zeit viel anfangen und nutzt seine Möglichkeiten vollkommen aus, zur großen Freude des Publikums, doch irgendwann wird das immergleiche deprimierend – und nur eine menschliche Regung und die Liebe zur Sendeleiterin schaffen es, den Kreislauf zu durchbrechen.
Ohne Bill Murray wäre das alles nichts geworden. Der man geht in seiner Rolle auf und spielt, als gäbe es kein Halten. Dank der treffsicheren und dennoch straffen Regie von Harold Ramis wird daraus aber keine dumme Komödie im Stil der Gebrüder Farrelly, sondern eine amüsanter Streifen voller skurriler Erlebnisse. Phil stirbt - vergeblich, lernt unendlich viele neue Fertigkeiten – zunächst vergeblich, meistert die immergleiche Situation auf verschiedenste Weise – vergeblich, denn zum Glück hat der Film auch eine Moral an Bord, die zwar etwas süßlich ist, aber dank des Verzichts auf Kitsch durchaus nachvollziehbar ist. Auch wenn es ewig dauert, so vermag sich ein jeder Mensch zu ändern und zu bessern, und das ist allemal schöner als das triefende Hohelied auf die Familie, welches wir sonst vor den Latz geknallt bekommen. Kurzum: der Film hat kleine Schwächen, gehört aber wirklich in jede Sammlung, auch bei Actionfreunden - 8/10.