Haie sind halt immer gut für den gepflegten Tierhorror und greifen sehr schön auf unsere archaischen Urängste zurück. Auch ich kann mich erinnern als Kind nach der Erstsichtung von DER WEISSE HAI sehr vorsichtig in der Adria im offenen Wasser geschwommen zu sein. BAIT knüpft erfolgreich an ähnliche Trash-Meisterwerke der letzten Jahre an wie SHARK NIGHT, SAND SHARKS oder 2-HEADED SHARK ATTACK aber überholt diese aber deutlich und locker an Spannung und Effektqualität.
Nicht dass wir jetzt einen wirklichen Blockbuster auf dem Scheibenteller hätten, aber die straffe Geschichte um den Tsunami und des damit an Land gespülten Tigerhai-Kollegen ist nicht von schlechten Eltern. Der raue Bursche hat nämlich nichts Besseres zu tun, als im Supermarkt erst einmal kräftig zu shoppen. Erwartungsgemäß steht er besonders auf Menschfleisch und somit hat die krude Story schon ihren Reiz und sorgt für spannende Minuten rund um die skizzierte Hetz zwischen unseren jungen Protagonisten und Hai-Paule und anderen Gefahren.
Logik und physikalische Gesetze sind hierbei mal ganz bewusst außen vor, was zählt ist der nackte Kampf ums Überleben. Und das muntere Fischlein ist auch recht eifrig im Zerkauen von Menschenteilen und fetzt gar grauselig durch die Leiber unserer attraktiven weiblichen und männlichen Helden. Zum Glück, denn deren Dialoge hatten wir schon längst nicht mehr ertragen. Die Effekte sind auch auf absolut schaubarem Niveau und ragen deutlich über Mittelklasse-Trash z.B. Marke ASYLUM hinaus.
Dies liegt an dem gutem Timing spannender Szenen, einem wirklich fiesem unnachgiebigen Fischburschen und ausreichend dämlichem Verhalten der jugendlichen Haiopfer. Und schon nach 7 Minuten gibt es einen wunderbar angebissenen Torso zu bewundern. Die anfänglichen Katastrophenszenen sind nicht der Hit, aber erfüllen durchaus ihren Zweck denn nach rund 25 Minuten befindet man sich schon im beschrieben Notzustand und muss sich zusammen mit dem kleinen Hündchen um seine eigenes Fell große Sorgen machen.
Auch später gibt es dann noch halbe Menschen nach kurzem Hai-Imbiss zu bestaunen, aber auch andere kleine fiese Tierchen sorgen für gepflegten Ekel. Augenfang sind die hier und da zwangsweise entstehenden wet T-Shirts. Die Spannung am Ende und die entsprechend passablen schauspielerischen Leistungen sorgen letztlich dafür, dass BAIT doch deutlich einen Fuß aus dem Trashsumpf zieht.
Es verbleibt ein gut geklauter Misch-Masch unfähiger Drehbuchschreiber aus dem gesamten Genre-Topf ähnlicher Elaborate und man verlässt das B-Filmchen mit ganz viel eigenem Appetit auf eine erneute Sichtung von richtig gutem Hai-Terror Marke DER WEISSE HAI! Dennoch durchaus unterhaltsame
5,5//10 Punkten