Langatmig, belanglos, selbstverliebt.
Ich habe die Vorlage von Kerouac nie gelesen, aber die Umsetzung des Kultromans der amerikanischen Beat-Generation macht auch nicht gerade Appetit darauf.
Ein Film ohne wirkliche Story, voller schwulstiger aufgeblasener Dialoge, mit denen normalerweise jugendliche Hipster-Abiturienten aus dem Deutsch Leistungskurs die eigenen Eltern beeindrucken wollen. Dialoge, die stellenweise so unfreiwillig komisch sind, das man geneigt ist auszuschalten und die Nackenhaare vor Fremdscham in die Lüfte stehen.
Die Charaktere sind zum Großteil eindimensional und flach, was überrascht, wenn man den beeindruckenden Cast sieht, aber keiner der Schauspieler konnte diesen Figuren leben einhauchen, das Drehbuch gab leider nicht mehr her.
Sal, der Erzähler und Titelrolle des Films, ist kaum der Rede wert, Carlo ist unglaublich nervig, alle Frauenfiguren sind bloß Mittel zum Zweck - und dann ist da noch Dean, der von Hauptprotagonist Sal und seinem homosexuellen Kumpel Carlo angeschmachtet, ja geradezu vergöttert wird, glorifiziert als Inbegriff eines anti-mainstreamigen Alternativlebensgefühls. Leider kann der Zuschauer dies zu keiner Zeit nachvollziehen, da Deans Figur auf der einen Seite sehr unoriginell angelegt ist und auf der anderen Seite auch noch wirklich facettenlos gespielt wird.
Insgesamt bleibt ein enttäuschend schleppendes Roadmovie mit wenigen eindrucksvollen Bildern, die nicht entschädigen, aber wenigstens hier und da nett anzusehen sind. Das Bild dieser Generation wird zu keiner Zeit nähergebracht, am Ende wirkt der Eindruck nach, ein paar unbedeutenden affektierten Mitt-Zwanzigern beim koksen und bumsen zugeguckt zu haben.
3/10