kurz angerissen*
erstmals veröffentlicht: 15.05.2012
"Lockout" ist kaum mehr als "Stirb Langsam" in Space. Da grunzt sich ein weiterer, aber gelungener John-McClane-Anachronismus (Stichwort Zigarette), der hin und wieder in Jack-Sparrow-Manierismen verfällt, gelangweilt-amüsiert durch enge Gänge und Schächte. Seine Oneliner verteilt er nach dem Streuprinzip, wobei manche etwas zu bemüht wirken und verenden (kann aber auch an der Synchro liegen), während recht viele ins Ziel treffen - einem wirklich coolen Guy Pearce zum Dank. Mit ihm steht auch erst der ganze Film, denn das an "Die Klapperschlange" angelehnte Drehbuch reißt leider gar nichts und meint, am Ende mit großem Auflösungs-Blabla noch was retten zu können, und die typisch schrägen Besson-Baddies (Psycho-Punks in orangefarbenen Knastklamotten - typische 90er-Besson-Attitüde) gereichen gerade noch dem Anspruch eines zweckerfüllenden Stereotyps. Das Einzige, was an "Lockout" funktioniert, ist also alles, was mit Pearce in Zusammenhang steht, wobei besonders die fast unmerklich vollzogene Öffnung der Figur (die Thematisierung seiner Höhenangst etwa und das gleichzeitige Überspielen selbiger) Spaß macht, weil sie der coolen Sau - ähnlich wie bei McClane - Menschlichkeit verleiht. Und im Gegensatz zu "Fluch der Karibik" ist es hier nicht nötig, den Vater als Überraschungsgast einzubauen, um so zu erklären, wieso die Figur so tickt, wie sie tickt - da reicht ein schlichter Nebensatz über den "alten Herrn".
Kein Film, den man im Kino gesehen haben muss, aber im Heimkino wird das gut funktionieren.
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