Alle Kurzkommentare


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In "Die Tribute von Panem" wird eine ekelhaft dekadente und arrogante Gesellschaft karikiert. Diese Darstellung ist verdammt nah dran an der Realität. Brot und Spiele. Ob jemand der den Film sieht, merkt, dass ihm "Die Tribute von Panem" einen Spiegel vorhalten? Olympia, Fußball, Medien... Analogien lassen sich genug finden. Dennoch hat mir der Film toll gefallen. Große Gefühle! Einsame Rebellin, Bogenschützin. Kampf gegen ein Regime. Liebe. Aufopferung, Heldenmut. Da kann man doch gar nicht anders als berührt zu werden

7

Der Anschein einer Kinderbuchverfilmung verflüchtigte sich ziemlich schnell. Viel mehr handelt es sich um eine hollywoodeske und entschärfte Version von Battle Royale. Die Gesellschafts- und vor allem Medienkritik ist, denke ich, ausschließlich von Erwachsenen greifbar und die Thematik generell entspricht auch weniger der FSK 12-Freigabe. Genannte anspruchsvolle Hintergrundmotive, sowie die unterhaltsame Inszenierung, überwinden glücklicherweise die 1001 üblichen Klischees und verhelfen damit zu einem ganz passablen Filmvergnügen.

6

Wieder so ein heftig gehypter Film, bei dem man Abstriche machen muss, auch wenn er zunehmend besser wird. Die Menschenjagd mit den Kids geht zwar bis an die Grenzen des Darstellbaren innerhalb einer FSK 12 Freigabe, trotzdem bleibt sie blutleer und wirkt wie BATTLE ROYALE abzüglich fast aller Härten und kinetischen Wucht. Intelligent und gesellschaftskritisch will sie außerdem sein, doch hier wurden die Ziele zu hoch gesteckt: Bei den Designs, Kulissen und Kostümen gibt es ein paar bewusste kleine Anspielungen auf das Römische Reich und das Dritte Reich und die dekadente, medienfixierte Elite, zu deren Belustigung Vertreter aus der breiten Unterschicht leiden müssen, soll uns wohl einen Spiegel vorhalten, aber auf eine platte Teenie-Lovestory und typische Survivalklischees wurde leider nicht verzichtet. Und die Heldin ist natürlich mutige Amazone und menschlich gebliebene Kindfrau zugleich.

7

Nach Harry Potter & Twilight schickt sich nun die nächste Bestseller-Verfilmung an, Scharen von jugendlichen Kinogängern für sich zu gewinnen. Die Tribute von Panem zeigt sich trotz der vergleichbaren Zielgruppe ungleich düsterer als seine Brüder im Geiste. Auch wenn man aus den vielen Vorbildern schon Vergleichbares kennt, punktet der packende Überlebenskampf unter Heranwachsenden, welcher von einem totalitären Regime veranstaltet und als mediales Spektakel vermarktet wird, mit seiner satirischen Überhöhung und Bloßstellung der sensationslüsternen Gesellschaft. Dem großen Gefecht hätte eine noch drastischere Gangart zwar ebenso wie eine übersichtlichere Kameraführung gut zu Gesicht gestanden, die teils erbarmungslose Blutgier der Teilnehmer entwirft aber dennoch ein erfrischend ernstes und erwachsenes Bild. Battle Royale in Blockbuster-Form - ein Teenie-Film von Format.

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