Die Story kennt man wahrscheinlich bereits und wenn nicht, kann man sich ja eben die kurzfassung durchlesen. Eine ziemlich üble Dystopie in der alljährlich Kinder in die Arena geschickt werden die sich gegenseitig töten müssen bis nurnoch ein Gewinner vorhanden ist, alles nur zur Machtdemonstration und zur Unterhaltung der Oberschicht, des Kapitols.
Um dies vorweg zu sagen, ich war sehr begeistert von der Trilogie der Tribute von Panem Saga und kann hier und da nicht ganz objektiv bleiben.
Natürlich ist es auch unfassbar schwierig ein Buch in einen Film zu verwandeln, wie es uns Harry Potter oder das unglaubliche Desaster des Eragon Steifens zeigt, aber ich versuche soweit wie möglich beim Film zu bleiben, auch wenn dort vieles ausgelassen oder nicht genug hervorgehoben wirkt.
Schauspieler
Meiner Meinung nach wurden die Schauspieler bis auf wenige Ausnahmen gut gewählt. Katniss wirkt stets gleichzeitig tapfer und zerbrechlich, der versoffene Haymich gespielt vom alten und erfahrenen Hasen Woody Harrelson und das dekadente Volk vom Kapitol zeigen alle authentische und durchweg konstant gute Leistungen. Auch President Snow besetzt durch den ebenfalls wunderbaren Schauspieler Donald Sutherland zeigt eine schöne Leistung, auch wenn er mir hier und da etwas zu lieb war, da er im Buch schon ein etwas größeres Aß ist. Auch das Debüt von Schaupieler Neuling Lenny Kravitz ist durchweg solide.
Peetas Leistung (Josh Hutcherson) fand ich hingegen durchweg schwach und ein wenig blass.
Dramaturgie
An vielen Stellen merkt man, dass der Film doch auf eine gewisse Art und Weise zu fesseln weiß. An manchen Stellen ist die Anspannung der Protagonisten sehr nachvollziehbar und authentisch, was den Zuschauer besser in diese grausame Welt eintauchen lässt.
Allerdings wirken manche Stellen auch schwach und dienen nur den Zweck die Geschichte voran zu treiben.
CGI-Effekte
Die relativ wenigen Effekte die zu sehen sind, sind meiner Meinung nach sehr ansehnlich und wissen zu überzeugen. Vor allem das Kapitol habe ich mir beim lesen ungefähr genause Vorgestellt wie es im Film dargestellt wurde. Die Kreaturen in der Arena sind auch durchweg gut animiert, auch wenn ich mir diese viel gruseliger und auffälliger vorgestellt habe.
Zum Schluss sollte man noch einmal die Kostüme hervorheben, zumindest die der Bewohner des Kapitols. Viel schriller und auffälliger hätte ich mir es kaum vorstellen können. Riesiger Wimpern, abstakt geschnitze Bärte und Hauptsache Bunt. Hut ab ! Die Kostüme von der Tributen hingegen waren nicht halb so interessant und authentisch wie es im Buch war.
Das größte Problem im Film war meiner Meinung nach die Kameraführung während der Action Szenen. Ich war noch nie ein Fan von hin und her schenkender Kameras und in Filmem wie Rec oder Blair Witch Project kann ich schon leicht aggressiv werden, aber was der Reggiseur hier mit den Actionszenen gemacht hat, ist ein Angriff auf mein Nervensystem. Klar ist der Film ab 12 und man kann nicht alles zeigen, aber so dermaßen hin und her zu rütteln ist einfach nicht schön. Es versaut den ganzen Film weil man ständig versucht mehr zu erkennen als eigentlich gezeigt wird. Ich finde der Film sollte ab 16 sein und mit einer halbwegs ruhigen Kamera werden, denn es fließt halt nunmal Blut wenn sich 24 Jugendliche abschlachten sollen. Da kann man selbst die Fiktion ein wenig realer gestalten und meinem Nervensystem und vor allem Filmspaß kommt dies auch zu gute !
Fazit:
Tribute von Panem- Die Hungerspiele ist eine durchaus guter Film der zum Glück relativ Nahe am Buch liegt. Natürlich gibt es immer künstelrische Freiheiten und die soll man sich als Regisseur auch nehmen, aber wie schon am Anfang gesagt kann man es auch echt verpatzen. Dies ist hier nicht der Fall und man bekommt einen durchaus guten Film zu sehen, auch wenn es einige Mankos gibt und das Buch natürlich viel mehr zu empfehlen ist.
Abschließend : 7/10 Punkten !