Nostalgisch anmutender Actionthriller der 70er...
Story:
Carol (Ali MacGraw) schläft mit dem bestechlichen Politiker Beynon, um so ihren Mann Carter „Doc“ McCoy aus dem Knast zu bekommen. Nach der Entlassung fordert Beynon jedoch noch eine Gefälligkeit von Carter. Er soll mit zwei anderen Männern eine Bank ausrauben. Nach dem Coup schießt jedoch einer der Komplizen auf ihn, worauf Carter ihn tötet. Zurück bei Beynon muss auch dieser dran glauben, da er die Sache eingefädelt hat und verrät, dass er mit Carol geschlafen hat. Nun werden beide von Killern Beynons und der Polizei auf ihrer Flucht nach Mexiko gejagt. Kurz vor der Grenze kommt es in einem Duell zum blutigen Showdown, wo auch noch eine tot geglaubte Person wieder auftaucht...
Gradlinig und ohne viele Schnörkel wird die Beziehung zwischen Carol und Carter dargestellt. Über den ganzen Film verlaufen 2 Storys parallel. Der Hauptaugenmerk liegt aber auf dem Gaunerpaar, während sein vermeintlicher Komplize nur die zweite Geige spielt. Der Film arbeitet auf den finalen Showdown hin und kommt stellenweise auch ohne viel Action aus. Durchwachsender und solider Verlauf ohne größere Überraschungen.
Musik:
Musik im allerfeinsten 70er Jahre Stil. Groovig ;-). Allein diese Klänge auf dem Banjo sind ein einschalten wert. Dazu wird hier und da ein wenig Countrymusik geboten oder der typische rauschende Schlagzeugstil. Zum Teil wird aber auch komplett auf spannungstreibende Musik verzichtet, der alte Stil eben.
Atmosphäre:
Allein der Look des Films und die knuffigen Autos sorgen für ein 70er Jahre Feeling erster Güte. Geradlinig läuft der Thriller dahin und wird immer wieder mit Schiessereien (ab und zu mit Zeitlupenaufnahmen, John Woo lässt grüßen *gg* ) oder für die Zeit spektakuläre Autoverfolgungsjagden. Richtige saubere Helden findet der Zuschauer in diesem Film nicht, in gewissem Maß ist jeder egoistisch und denkt dabei ohne Rücksicht an sich. Der Film wird aber so in Szene gesetzt, dass McQueen zur Sympathiefigur für die Zuschauer stilisiert wird. Die Schiessereien sind übrigens für so einen Film der Zeit recht blutig geraten, typisch für Peckinpah. Langeweile kommt jedenfalls nicht auf, dafür sorgen immer wieder Entdeckungen des Fluchtpärchens und die darauf folgenden Verfolgungsjagden.
Schauspieler:
Steve McQueen spielt den wortkargen harten Helden und wurde u.a. mit seinen Figuren, die er in Peckinpah Filmen spielte zum Weltstar. Er war die damalige Kultfigur in Kassenschlagern dieser Art (zum Beispiel „Bullit“, „Flammendes Inferno“ oder „Le Mans“). Wenn ein harter Held gesucht wurde, war er zur Stelle. Mit hartem Blick und immerwährender Ruhe kann ihn nichts aus der Fassung bringen. Der damalige Vorläufer von Arnie, Sly und Co, der in seinen Filmen aber viel realistischer rüberkam. Ein guter Darsteller seiner Zeit.
Ali MacGraw schaffte leider nie den großen Durchbruch und spielte nur in Peckinpahs „Convoy“ noch mal eine größere Rolle. Dabei ist sie eine äußerst sexy Darstellerin, die ihre Rolle der schwer verliebten Ehefrau die für ihren Mann alles tut, ohne Schwächen verkörpert.
Fazit:
Altmodischer Actionthriller im typischen Peckinpah Stil. Für Nostalgiker und Cineasten ein Muss. Für Fans moderner Filme aber eher ungeeignet, da heute ein wenig angestaubter Klassiker.