Es ist schon ein kleines Kreuz mit den paar wenigen französischen Gangsterfilmen (in diesem Fall noch eine italienische Koproduktion), die ich bis jetzt gesehen habe. Jedes Mal erwarte ich nervenzerfetzende Spannung gepaart mit hochdramatischen Actionszenen. Und immer wieder umgehen diese Filme meine Erwartungen, sind aber dennoch auf ihre Art und Weise faszinierend.
Im Zentrum des Films steht Lino Ventura. Er spielt gleichzeitig einen kriminellen (und auch tödlichen) Vollprofi und einen fürsorglichen Vater. Würde ich Ventura sein Spiel nicht abnehmen, der Film versagte wohl gnadenlos. Aber um seinen Charakter des Abel Davos bildet sich Schicht für Schicht, lässt den Film so kräftig auf mich wirken. Da sind diese universellen Themen von Freundschaft, Familie, Liebe, Geborgenheit, Verrat und Tod. Da gibt es diese herrlichen Schwarz-Weiß-Aufnahmen in Mailand (Hauptbahnhof), Nizza und Paris. Einige Szenen wurden wohl mit tags zuvor versteckten Kameras gedreht und sorgen so für echte Reaktionen der Passanten. Dazu kommt das Sprachgemisch aus Italienisch und Französisch.
Wer ein Dauerfeuer an Action erwartet, wird hier sicher enttäuscht, denn neben Verfolgungsjagden und Schusswechseln, gibt es vor allem auch intensives Schauspiel, in denen die Charaktere langsam zu Figuren werden.
Den Schluss vermag ich noch nicht recht zu verorten, beinahe zu lakonisch wirkt der finale Off-Kommentar, zu vertraut die "Verbrechen lohnt sich nicht"-Parole. Einen "besseren" Schluss kann ich mir jedoch auch nicht wirklich aus dem Köpfchen ziehen.