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Es könnte als moderne Variation von Stephen Kings "Todesmarsch" durchgehen, wenn einander fremde Menschen ein tödliches Rennen absolvieren, bei dem es am Ende nur einen Überlebenden geben kann. Der englische Regisseur Paul Hough hat sich zwar deutlich von Vorbildern wie "Battle Royale", "Saw" oder "Running Man" inspirieren lassen und "Scanners" wohl auch mehr als nur einmal gesichtet, doch das Gesamtergebnis kann sich hinsichtlich des geringen Budgets durchaus sehen lassen.

Genau 80 Menschen jeden Alters und Geschlechts werden von einem mysteriösen weißen Licht entführt und befinden sich kurz darauf in einem umzäunten Gelände wieder. Die Regeln sind denkbar einfach: Folge ausschließlich dem vorgegebenem Weg, berühre nicht das Gras, werde nicht von einem Teilnehmer überrundet. Und schon bald werden bei manchen Individuen gewalttätige Züge erkennbar...

Die Vorstellung einiger Figuren wird nicht gerade abgerundet ins Spiel gebracht, da eine Freundschaft zweier Irak-Veteranen und zwei taubstumme junge Leute etwas umständlich eingeführt werden, während die Präsentation einer soeben etablierten Figur zum Debakel wird, indem sie nahezu als erste sprichwörtlich ins Gras beißt, beziehungsweise der Kopf explodiert.
Dieses Vorgehen deutet allerdings auch ein wenig auf die Unberechenbarkeit hin, denn die Reihenfolge der Ableben ist alles andere als erahnbar und zuweilen leben Totgeglaubte einfach länger als vermeintliche Helden.

Nach Start des Rennens und dem Überbrücken kurzer Flashbacks wird ein rasantes Tempo mit zahlreichen Konfrontationen und nur wenigen Verschnaufpausen geboten, wobei moralische Aspekte nahezu umgehend über Bord geworfen werden. Natürlich hat ein alter Herr mit Gehwagen keine reelle Chance auf den Sieg, für Kinder sieht es auch nicht rosig aus und auch Einbeinige haben so ihre Schwierigkeiten, während ein Trio Krimineller etwas zu klischeebedingt ins Spiel gebracht wird, schon allein der Erscheinungsbilder wegen.

Wer oder was hingegen hinter dem Spektakel steckt, kristallisiert sich erst innerhalb der letzten Minuten heraus und liefert zwar leicht hanebüchene Begründungen, doch mit etwas Wohlwollen ist die Auflösung durchaus schlüssig und nachvollziehbar, so dass die Pointe im weitesten Sinne auf eine eventuelle Fortsetzung hindeutet.

Inszenatorisch setzt Hough auf simple Mittel, indem er einen schnodderigen Look mit einigen schrägen Kameraperspektiven bevorzugt, während die Gewalteffekte (bis auf einen zertrümmerten Schädel, Genickbruch und Kehlenschnitt nur explodierende Köpfe) saftig, obgleich nicht sonderlich abwechslungsreich in Szene gesetzt sind. Darstellerisch wird insgesamt ordentliches Niveau abgeliefert, auch wenn einige Nebenrollen etwas schwächeln und bei den zumeist unbekannten Gesichtern niemand durch eine auffallend nuancierte Performance brilliert.

Geht man mit nicht zu hohen Erwartungen an die vertraut klingende Prämisse heran, erhält der Genrefreund schlichte Action, ein flottes Erzähltempo, ein paar zynische Einlagen und eine Menge explodierender Schädel. Die schnörkellose Inszenierung fügt sich gut ins Gesamtbild der Geschichte ein, lediglich Sound und Score bleiben bei alledem ein wenig unauffällig. Mit einer Laufzeit von 87 Minuten angenehm knackig und insofern jedem zu empfehlen, der das "Jeder-gegen-jeden-Prinzip" in Sachen Horror und Action recht gerne verfolgt.
7,5 von 10

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