Der beste Film zu einem Brettspiel
Filme zu Gesellschaftsspielen - ein übles Subgenre, das vor lauter Gurken eigentlich ausgestorben ist & (zum Glück) nie richtig Fuß fassen konnte. "Battleship" war schwer zu ertragen, der erste "Ouija" war eine Travestie und "Jumanji" war leider nie ein wirkliches Brettspiel. Aber halt, da gibt es eine rühmliche, die Regel beweisende Ausnahme: "Clue"! Wie im berühmten Mystery-Brettspiel kommen mehrere scheinbar Fremde zusammen und alle haben ihre Geheimnisse... doch wer ist der Mörder? In den Kinos lief er immer zufällig mit einem der drei Enden, trotzdem floppte er hart. Über die Zeit entwickelte er sich jedoch zu einer kleinen Kultperle, nicht nur für Hardcore-Spieleabend-Veranstalter.
"Clue" weiß was er ist & nimmt sich nie zu ernst. Zusammen mit seinem ununterbrochenen Tempo ist dieses Augenzwinkern die größte Stärke des sicher nicht leichten Projektes. Fans des Spiels werden etliche Insider entdecken, der Rest der Zuschauer kommt nicht viel weniger auf seine Kosten. Gute Ohren und eine schnelle Auffassungsgabe vorausgesetzt. Mit Michael McKean oder Christopher Lloyd ist die Krimisause exzellent besetzt, vor allem Tim "Pennywise" Curry dreht auf wie ein Zäpfchen als hyperaktiver Butler. Muss man sehen! Die Dialoge sind schneller als die Polizei erlaubt und das Timing der homogenen Truppe ist sagenhaft. Wird von mal zu mal lustiger. Fast wie ein großer Insider! Unterhaltsamere Krimi-Dinner wird man kaum finden. Trash zum Teil, kindisch zum Teil, flach zum Teil - und trotzdem wird das Ding nicht alt. Krimi für die ganze Familie - und danach noch das Spiel. Das Gesamtbild passt!
Fazit: so macht Whodunit Spaß - spritzig, witzig, voller Überraschungen. Fast so gut wie das Gesellschaftsspiel! Egal welches Ende man bevorzugt.