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Die 6-jährige Hush Puppy (Quvenzhané Wallis) hat die kleine Aussteigergemeinde Bathtub in den Sümpfen Louisianas, wo sie mit ihrem Vater (Dwight Henry) wohnt, noch nie verlassen. Auch als der Ort überschwemmt wird, beschließen Vater und Tochter zu bleiben. Auf einem Hausboot warten sie vergeblich auf das Ende der großen Flut…

Benh Zeitlin (*1982 in New York) studiert Filmwissenschaft und Soziologie bevor er einige preisgekrönte Kurzfilme dreht. Mit seinem Langfilmdebüt „Beasts of the Southern Wild“ gewinnt er u.a. das Sundance Filmfestival 2012, die Caméra d’O für den besten Debütfilm in Cannes und den Publikumspreis beim Fantasy Filmfest 2012.
Sein Film ist eine beeindruckende Mischung aus Sozialdrama, Fantasy und
Zivilisationskritik, konsequent aus der Sicht einer Sechsjährigen erzählt, die
mal fröhlich, „In Bathtub werden mehr Feste gefeiert als irgendwo sonst auf der Welt“, mal traurig, aber auch trotzig gegenüber dem jähzornigen Vater ist „Ich hoffe, Du stirbst. Und dann geh ich an dein Grab und esse den ganzen
Geburtstagskuchen allein!“. Dabei ahnt Hush Puppy zwar, dass Daddy unter dem Verlust ihrer Mutter leidet, die nach einem leckeren Krokodilbraten einfach „weggeschwommen“ ist, weiß aber nichts von seiner lebensbedrohlichen Herzkrankheit. Medizinische Hilfe lehnt der Zivilisationsflüchtling ab, doch sein alternativer Gegenentwurf bietet nur den Tod im feuchten Dreck.

Herausragend an Benh Zeitlins Film ist die Vermischung von Impression und Imagination eines kleinen Mädchens. In ihrer Welt hat das Schmelzen der Polkappen, davon hatte die mürrische Aussteiger-Lehrerin erzählt, die große Flut verursacht. Sie sieht riesige Kreaturen, die nun aus dem ewigen Eis befreit sind. Und sie weiß, nur wer mutig ist, kann ihnen widerstehen. Die Botschaft ist Zuversicht! Vermittelt durch das starke, teilweise herzzerreißende Spiel der kleinen Quvenzhané Wallis, wie alle anderen eine Laiendarstellerin. Die Kamera bietet epische Bilder, zwischendurch allerdings auch einige etwas wackelige Einstellungen. Doch das stört nicht bei Hush Puppys Erkenntnis zum Schluss „Ich ahne, dass ich ein kleines Rädchen im riesengroßen Universum bin. Und dann ist alles gut.“ Ein kleines Filmjuwel, geeignet für Zuschauer ab 8 Jahren. (9/10)

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