Review

Staffel 1

Raising Hope - Staffel 1

Das Fernsehprogramm im allgeinen ist auch nicht mehr das, was es mal war! So ein verdammter Quatsch! Es war schon immer scheiße. Nicht die ausgestrahlten Sendungen an sich. Weder die Filme, noch die Serien, auch die Reportagen nicht und erst recht nicht die Sitcom's. Aber dieser blöde "Immer da"-Faktor. Klar, "How i met your Mother" punktet immer noch mit frischer Inszenierung und jeder, ehrlich, jeder will doch wissen wer die Auserwählte nun letztendlich wird. Auch "Two and a half men" ist und bleibt selbst über so viele Staffeln eine Institution, die man gerne mal eindreht, wenn das Gehirn in den Ruhemodus muss. Für mehr war Charlie Sheen nie gemacht...Tiger Blood hin oder her. Auch vor einer genialen Übersitcom wie "The Big Bang Theory" machen zwei Sachen nicht halt. Erstens; wenn die Kuh erstmal Milch gibt, wird sie gemolken, bis nur noch ein gefleckter Kochenfetzten, der einst spritzige und unterhaltsame Ideen versprühte, auf der Weide hängt und in alten Marotten vor sich hin grast. Und zweitens; Der Wiederholungseffekt.


Müssen diese Formate jeden Tage zwei- dreimal in Doppelfolgen wiederholt werden? Vormittag und Abend? Zur Primetime die neuen, im "Abfall/Nachmittags\programm" die alten Folgen. Wie oft laufen die Serien jedes Jahr durch. Ich hab aufgehört mit zu zählen. Und da kommt Greg Garcia ins Spiel.


"My name is Earl". Klar, kennt jeder. Na ja fast. Zumindest außerhalb der BRD ist Jason Lee als Earl ein fester Begriff. Diese Serie war genial. Mit aufwändigen Real Kulissen, motivierten Schauspielern, die sich eben nicht nur auf begrenzten Studiokulissen die Nerven abwürgten und immer gleiche platte Witze schaukelten. Nein, Earl Hickie hatte viel Herz, einen sehr gutes Gespür für Humor und...besonders wichtig...kein Konservenlachen, das zurecht verpöhnt wird. Leider setzte man diese Sternstunde moderner Comedy bereits nach vier Staffeln wieder ab. Ja, auch Earl's Espirit fiel mit jeder Staffel etwas, aber in grenzwertige Gefilde, wie die letzten "Eine schrecklich nette Familie" Staffeln oder den Mist, der sich "Malcom mittendrin" schimpft, kam man hier nie. Ich hätte gern gesehen wie Earl alle seine Missetaten bereinigt. Sei's drum.

Greg Garcia hatte eine neue Idee. Und Staffel eins von "Raising Hope" lebt den Geist der guten Unterhaltung konsequent weiter.

Ein 23-jähriger Pool- und Garten Reiniger schwängert in einer halsbrecherischen Flucht eine gesuchte Serienmördern, die hingerichtet werden soll. Nun steht der junge Vater da. Das frische Menschlein kommt bei einer mehr als quirlligen Familie unter und alle sind dabei...mehr oder weniger freiwillig. Aus Princess Beyonce wird Raising Hope...mehr sollte man vorher gar nicht wissen. Und bitte keine Dauerbeschallung bei ProRTLSat.2.



Na gut. Das klingt ganz schön heftig und irgendwie kennt man das gar nicht von einer Familientauglichen Show. Raising Hope glänzt vor allem durch die Abwesenheit des Airplay's. Keine Dauerschleife, keine großen Ankündigungen im Privat Prime Time und eben keine Abnutzung. Sicherlich wäre es wünschenswert eine so unverbrauchte Serie länger zu bestaunen, aber jedes Format hat seine Zeit. Und jede oben genannte hat seinen Zenit schon lange überschritten. Lieber vier oder fünf Staffeln und gut. Ich will keine langen repetitiven Dauerbrenner, den jeder Zitiert und irgendwann nur noch genervt mit umschalten bestrafft.


Die herrlichen Charaktere, der trockene Witz, die wirklich rührenden Szenen eines, naja, werdenden Vaters auf der Suche nach einem Ziel. Die Darsteller machen einen hervorragenden Job, spielen mit viel Hingabe und leben diese Figuren, die in vielen ruhigen Momenten auch echtes Drama Kino auf den heimischen LCD zaubern. Natürlich überwiegt der Witz, die leichtfüßigen und menschelnden Momente mit reichlicher Überdrehung. Manches wirkt schon sehr weit hergeholt und auch etwas zurechtgelegt, hat aber jederzeit das Herz am rechten Fleck.

An alle die das hier lesen. Warum keine konkreten Beispiele für den Humor? Warum werden die Charakter und ihre einzelnen Verbindungen nicht näher erläutert? Mmmh. Ich wusste vorher nur, dass dieses Juwel "...von den Machern von My name is Earl" ist. Das reichte mir vorerst. Besser als das beste Konservenlachen dieses Welt. Comedy abseits der doppelstelligen Millionenquote, aber mit vielen liebenswerten Ecken und ruppigen Kanten. Danke dafür. Hoffentlich wird diese schöne Sache nicht gleich wieder abgesetzt. Wie wäre es Nachmittags zwischen "The Big Bang Theory" und "How i met your Mother"? Wehe :-)

8/10

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