Tatort: Parteifreunde (1996)

Leider nur ein weiterer Tatort, der nicht über den normalen Durchschnitt hinauskommt. Ein mal mehr ist der Grund eine langweilige Story, ein verkorkstes Drehbuch und der Ärger am Ende, dass man selbst gar nicht auf den Mörder kommen kann, wenn der nicht kräftig nachhelfen würde.

Die beiden Hauptkommissare Stoever (Manfred Krug) und Brockmöller (Charles Brauer) versuchen einmal mehr einen Mord aufzuklären. Vor dem Haus des Politikers Hancke wird der Zeitschriftenvertreter Schirmer mit zwei Schüssen in die Brust ermordet. Hauptverdächtiger Hancke scheint durch einen alten Parteifreund ein wasserdichtes Alibi zu besitzen, aber dieser meint ihn viel früher verabschiedet zu haben, als Hanke es bei der Polizei angab.

„Parteifreunde“ ist ein recht langweiliger und trockener Tatort, denn Neuigkeiten und Fortschritte sind zäh inszeniert, so dass mal wieder die beiden Kommissaare die Tatortkarre aus dem Dreck ziehen müssen. Ihre üblichen Sticheleien untereinander kommen dabei genauso wenig zu kurz wie Stoevers sarkastische Sprüche gegenüber, der „Blöd-Zeitung“ Verdächtigen und Zeugen.

Alle teilnehmenden Figuren sind größtenteils recht eindimensional, wie Politiker nun mal scheinbar alle sind und wirken stolzieren oft sehr gelangweilt durch das Geschehen. Na ja, nach einer halben Stunde sollte dann auch dem unaufmerksamsten Zuschauer klar sein, dass der Mörder aus der Politik kommt oder zumindest damit zu tun hat. Bezeichnend, dass Höhepunkte wie die obligatorische Gesangeinlage oder der Tod eines Pferdes eigentlich gar nichts mit dem eigentlichen Fall zu tun haben.

So kämpfen die beiden Hauptakteure sich durch 90 Minuten lahme Krimikost, ohne Spannung und Brisanz, aber dafür jeder Menge Verdächtiger. Klar, dass dann am Ende die unwahrscheinlichste Person auch noch der Killer sein muss. Eigentlich ein Tatort den niemand vermisst hätte, aber für einen ausklingenden Montagabend gerade so noch zu gebrauchen. Nichts desto trotz haben die beiden schon bessere Drehbücher gesehen. Wirklich nur für Fans des Duos und selbst die werden auf eine harte Probe gestellt.