Von der ersten Sekunde des Vorspanns schlagen uns ein fetziger Soundtrack und blutige Utensilien entgegen und man wird sofort auf einen extrem kurzweiligen Genrebeitrag eingestimmt. Eine schräge Action-Szene jagt die nächste, schnelle Rückblenden, harte Schnitte, der Einsatz einer rigorosen und sehr passenden Musik und ab und zu gibt es auch wirklich ultra-brutales zu bestaunen. Dabei wird sogar eine relativ komplexe Story aufgebaut und schön bis zum abgedrehten Ende durchgezogen.
Der schwarze Humor wird bis zum äußersten ausgereizt und schlägt auch mal in rassistischen Witz um der aber stets im richtigen schwarzhumorig-absurden Kontext dargeboten wird. Die Story (OHNE SPOILER!) in einem Satz: Ex-Knastbruder Jos wacht neben einer Leiche auf und kann sich an nichts erinnern und leider fordert Gangsterchef Vlad mal schlappe 20 Kilo Koks von ihm. Im Laufe der schräg-komischen Handlung ist dabei ist nur relativ wenig lauer Slapstick zu bewundern, denn oft geht es in Schießereien und Schlägereien bis zum bitteren Ende.
Sämtliche abgedrehten Figuren in BLACK OUT aufzuzählen würde den Rahmen hier sprengen, es sein nur an den Opa erinnert, gegen den laut seinen Verwandten “Al Capone wie Hänschen Klein aussieht“. Dazwischen agieren noch sehr unnachgiebige blutgeile Terror-Schwestern und eine ältere Kokain-Expertin namens Ines, sorry Kokaines!. Hier gemachte Vergleiche mit Filmen von Tarantino oder auch den Coen-Brüdern schießen weit über das Ziel hinaus.
Bei allem Respekt und dem sehr guten Unterhaltungsfaktor von BLACK OUT liegen hier noch einige Welten dazwischen und nur weil in comicartiger Übersteigerung brutale Gewalt und schräger Witz kombiniert werden ist es noch lange nicht Tarantino. Und mit der sehr ausgefeilten Bildsprache und Kamerarbeit und psychologischen Tiefe der Coen Brüder will BLACK OUT auch gar nicht konkurrieren. Somit verbleibt ein unvergleichlich kurzweiliger Film der für Fans abgedreht-blutiger Ganster-Komödien ein Pflichtprogramm sein sollte.
6,5/10 Lines....äh,....Punkten