Franks Bewertung

starstarstarstar / 6

0-5 Sterne für den Film, gefolgt von dem "Härtegrad" auf einer Skala von 0-10

07.01.2013
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Review

von Frank Trebbin

Gangsterboss Bellavance, der kurz vor seiner Flucht ins Ausland steht, wurde um viel Geld betrogen. Er schickt eine Killertruppe los, um innerhalb von 48 Stunden Geld und Schuldige zu finden. Deshalb klopft es auch morgens an der Tür von Bill Rutledge, der gerade eben mit seiner Patchwork-Familie aufs Land gezogen ist. Schnell sind die Fronten geklärt: Bill ist der Dieb und aus ihm heraus zu prügeln, wo das Geld ist, scheint nur eine Frage von Minuten zu sein. Doch Bellavance Killer haben nicht mit Owen, Bills Sohn gerechnet, einem autistisch veranlagten Teenager, der wegen krankhafter Aggressivität eigentlich weggeschlossen gehört...



Wie kann man das altbekannte, aber immer noch schockierende Home-Invasion-Thema des diesbezüglichen Über-Vaters „Last House On The Left“ (aka „Mondo Brutale“) einem heutigen Publikum noch einmal schmackhaft machen (das Remake von 2009 hat es ja nicht so gepackt!)? Ganz einfach: man stellt alles auf den Kopf. Hier ist es nicht die Eltern-Generation, die zurückschlägt, sondern die ach-so-scheinbar-unschuldige Jugend, die – ohne wirklich Grenzen überschreiten oder sich gar überwinden zu müssen – zur Waffe greift und eiskalt tötet, denn böse war sie schon vorher (ob nun autistisch-aggessiv wie Owen oder geldklauend-kiffend wie seine Stiefschwester)! Das stellt Wes Cravens Sozial- und Gewaltstudie von 1972 wirklich auf den Kopf und ist (wahrscheinlich?) eine zutreffende Beschreibung heutiger, verrohter Verhältnisse innerhalb der U-18-Generation (vgl. auch den diesbezüglich sehr guten „Eden Lake“). So kann man Steven C. Millers „Aggression Scale – Der Killer in Dir“ getrost als kleines Juwel innerhalb des Subgenres betrachten, denn zum einen bietet er unvorhersehbar überraschende, Laufzeit-mäßig genau auf den Punkt gebrachte Thriller-Kost und zum anderen ist er innerhalb der gesetzten B-Movie- und DV-Film-Grenzen ein sorgsam produziertes Filmchen geworden, welches in allen Belangen – auch schauspielerisch – überzeugt. Auf DVD (16:9) letterboxed (2,35:1). Mit Ryan Hartwig, Fabienne Therese, Derek Mears, Dana Ashbrook, Ray Wise u.a.

© Selbstverlag Frank Trebbin

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