Review

Ich wollte mir mal wieder einen in die Jahre gekommenen Scince Fiction anschauen. Diesmal viel meine Wahl auf den nichts sagenden Titel 'Time after Time'. Außer diesem einen Lied verband ich eigentlich nichts mit dem Slogan. Der deutsche Titel 'Flucht in die Zukunft' ist da deutlich aussagekräftiger - ein Zeitreise-Film also.

London, ausgehendes 19 Jhd.: Zu Anfang bekommt man eine betrunkene Frau geboten, die gegen ein kleines Endgeld ihr Kleid lüftet und einem Fremden ihre Mumu presentiert. Der von ihr erwartete Sex blieb allerdings aus. Stattdessen gab es einen tödlichen Dolchstoß. Ihr Pech, dass sie dem Prostituierten-Killer Jack the Ripper über den Weg gelaufen ist. In der Szene darf man einer illustren Männerrunde zu schauen. Der Gastgeber ist H.G. Wells welcher von seiner Zeitmaschine im Keller erzählt. Leider ist er zu Feige diese zu testen. Als die Polizei das Haus stürmt, wird klar das Nutten-Jack unten den Gästen ist. Dieser flieht mit Hilfe der Zeitmachsine in die Zukunft. Per Auto-Pilot steht die Maschine kurze Zeit später wieder in Wells Keller. Wild entschlossen, den Huren-Sohn..äh Killer zur Strecke zu bringen, macht auch er sich auf ins San Francisco von 1979.

Nach diesen ersten 20 Minuten beginnt die Jagd in San Francisco. Schön mit anzusehen ist, wie unterschiedlich sich die beiden Zeitreisenden an die neue Umgebung anpassen. Der kriminelle Jack fühlt sich schnell zu Hause und geht nach einem Outfit-Wechsel wieder auf die Jagd nach leichten Mädchen. Wells dagegen bleibt seinem Retro-Stil treu und hat Schwierigkeiten sich anzupassen.

Die beiden Hauptdarsteller sind hervorragend und machen den Film erst zu einem Genuss. Malcolm McDowell bringt die richtige Mischung aus Komödie und Thrill in seinen Character. Wenn er sich mit den eigenheiten des 79er San Francisco auseinandesetzt (Telefon, Auto, Emanzipation) darf ruhig mal gekichert werden. Trotzdem wirkt H.G. Wells nicht wie eine Witzfigur, sondern stets glaubhaft. David Warner als Jack the Ripper bringt ebenfalls alles für diese Rolle mit. Seine Gestik erinnert an einen Metzger und einen Gentleman gleichzeitig. Es passt einfach! Mary Steenburgen macht als Freundin von Wells ebenfalls eine gute Figur, hätte aber auch jemand anderes sein können.

Regisseur Nicholas Meyer wählte für den Film viele unterschiedliche Drehorte in San Francisco. So bekommt ein wenig mehr als nur die Golden Gate Bridge und die steilen Straßen mit den San Francisco Cable Cars zu sehen. Leider hat Meyer bei den Special Effects gespart. Die Zeitreise selber ist nicht mehr als eine bunte Lichterschau. Während das 2001 als Stilmittel durchgeht, wirkt es hier lediglich billig. Andere Filme aus dieser Zeit ("Krieg-der-Sterne" , "Alien") konnten mit wesentlich besseren Effekten aufwarten. Die Zeitmaschine wirkt wie aus einem Disney-Cartoon.

Dank der perfekt gecasteten Schauspieler und dem durchgehend interessanten Storyverlauf kann man dieses Stück Filmgeschichte auch heute noch genießen.

Mein Fazit:
besser als 'Xchange' (6) - kommerzieller Körpertausch
Flucht in die Zukunft (7)
schlechter als 'Zurück in die Zukunft' (8) - der Zeitreise-Klassiker schlechthin

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