Faces von John Cassavetes ist schwer in Worte zu fassen....Ich beziehe mich hier auf die Criterion Fassung.
Es ist weniger ein Film als eine Beobachtung von Personen und ihrem Verhalten zueinander.
Alles wirkt sehr echt, rau und roh.
Sicher kein einfacher Film, der mir beim ersten Ansehen auch nicht besonders gefallen hat. Aber gefallen will und soll der Film auch nicht.
Wirklich große Filme offenbaren ihre Brillianz aber erst ab dem zweiten Mal und "Faces" ist ein gutes Bespiel dafür.
Die Handlung ist eher "unwichtig". (Siehe Inhaltsangabe.)
Alle Darsteller sind hervorragend. Die Musik, Songs (...Love not war has conquered man) und Showeinlagen sehr passend und amüsant.
Seymour Cassell der als Chet in der zweiten Hälfte des Films den energetischen, jungen Lover gibt, hat es zwar auf Lynn Carlin (die Ehefrau) abgesehn, ist sich aber nicht zu schade ihre betagteren Freundinnen "glücklich zu machen".
Die Darstellung der Sehnsüchte und Bedürfnisse dieser Frauen wird von Cassavetes sehr einfühlsam inszeniert.
Ein Film der vom Zuschauer viel verlangt aber noch mehr gibt....jedesmal aufs Neue.