Speziell in den Achtzigern war es schwer, sich mit einem Slasher von der Masse abzuheben, weil meistens Geld fehlte oder es an kreativen Impulsen mangelte. Auch der Streifen von Nico Mastorakis sticht aus der Masse kaum hervor, zumal er am selben Drehort weilte, an dem ein Teil von „Freitag, der 13.“ gedreht wurde. Allerdings vermag er mit der Atmosphäre ein paar Mankos zu kaschieren.
Steve, Jamie und vier weitere Freunde befinden sich irgendwo in der Wildnis, als man ein leer stehendes Haus am Waldrand entdeckt und sich für eine Weile niederlässt. Doch dann bemerken sie, dass sie hier nicht allein sind…
Der Einstieg gestaltet sich ein wenig wirr, denn da ballern nicht eingeführte Leute in einer Art Westernstadt aufeinander los und erst am Ende der Szene wird geklärt, dass die Gewinner des Wochenendballerns die titelgebenden Zero-Boys sind. Die Nullnummern offenbaren sich als stereotyp angelegte Halbstarke mit ein paar blöden Sprüchen, während die Fönfrisuren allerseits sitzen und Büstenhalter auch gerne mal weggelassen werden.
Bis es zur Konfrontation kommt, zieht sich das Geschehen allerdings, denn bis auf ein paar undefinierbare Schreie und einer Gestalt mit Dolch in einiger Entfernung ist die Gruppe lange Zeit mit sich selbst beschäftigt, was aufgrund der allenfalls brauchbaren Mimen und den wenig erbaulichen Dialogen nur mäßig unterhält. Als das Treiben schließlich komplett nach draußen verlagert wird, kommt immerhin ein wenig Spannung auf, während Timing und Kamera recht gut funktionieren.
Fast schon innovativ mutet das offen gestaltete Ende an, welches definitiv Raum für eine Fortsetzung gelassen hätte, doch bis heute kam da nichts mehr. Für einen Exploitationfilm hält sich das Werk indes sehr zurück, denn es gibt weder nackte Haut zu sehen, noch fallen die Gewalteinlagen drastisch aus. Es landen Pfeile im Körper und jemand wird aufgespießt, doch allzu viel Blut fließt insgesamt nicht. Auch die Killer kommen kaum Angst einflößend daher, dafür wirken sie zu normal und kaum wie typische Hinterwäldler.
Die Action im letzten Drittel, mit einem explodierenden Fahrzeug, einigen Fallen und prekären Situationen ist passabel ausgefallen, davor hätte man sich allerdings eine intensivere Bedrohung und sorgfältigere Figurenzeichnungen gewünscht. Für einen Slasher mit Survivalanleihen ganz okay und kurzweilig, allerdings eher für eingefleischte Fans von 80er B-Kost.
Knapp
6 von 10