1986 mixte Low Budget Filmer Nico Mastorakis mit „The Zero Boys“ B-Action und Backwoodhorror, ähnlich wie der ungefähr zeitgleich entstandene „Snake Eater“.
Bei den titelgebenden Zero Boys handelt es sich um ein Paintballteam, bestehend aus Steve (Daniel Hirsch), Larry (Tom Shell) und Rip (Jared Moses), die trotz ihres Namens absolute Profis in dem Sport sind. In der Anfangsszene will „The Zero Boys“ noch suggerieren, dass die Kontrahenten scheinbar real miteinander kämpfen, aber dem Zuschauer ist doch recht schnell klar, dass es sich bloß um ein Spiel handelt – schick gefilmte Action bietet der Auftakt aber doch.
Neben Prestige und etwas Knete hat der Sieg aber noch einen Preis: Steve darf das Wochenende mit Jamie (Kelly Maroney), der Freundin von Casey (John Michaels), dem Anführer des Verliererteams verbringen. Diese ist natürlich alles andere als begeistert als Preis zur Verfügung zu stehen, ohne dass man sie vorher informiert hat, kommt aber mit um Casey zu ärgern. Also ab in die Wildnis, um dort Party zu machen, wenngleich die Teeniehorde hier noch etwas gezügelter feiert als ihre Pendants aus den „Freitag, der 13te“ und dessen Sequels – fast schon in realistischem Rahmen.
Nach der angeblichen Sichtung einer verletzten Frau durch Jamie findet man auch eine Hütte. Da es von der Dame keine Spur gibt, verlegt man sich lieber wieder aufs Feiern. Die Jugendlichen ahnen nicht, dass sie in höchster Lebensgefahr schweben...
Aggressive Hillbillies, die freizeitmäßig Leute ermorden und auf Hausfriedensbruch sowieso mit dem Umbringen der Störenfriede reagieren, sind spätestens seit TCM Bestandteil des Horrorgenres und tatsächlich wirkt „The Zero Boys“ wie eine Art Vorläufer von modernen Backwoodfilmen Marke „Wrong Turn“. Gerade der Fund der Folterkammer und ähnliche Szenen nehmen schon einiges vorweg, was aktuell beim Backwoodrevival abgefeiert wird, wobei „The Zero Boys“ beweist, dass man dafür die Gewaltexzesse mancher moderner Terrorstreifen gar nicht nötig hat.
So ist der Bodycount recht niedrig, das Spannungslevel auf hohem Niveau, vor allem im starken zweiten Drittel des Films, wenn die aufgesuchte Hütte zunehmend bedrohlicher wirkt und sich so manche Angst der Jugendlichen als begründet herausstellt. Eine schemenhafte Figur in der Nacht hier, ein unheimlicher Fund da – langsam aber stetig baut „The Zero Boys“ Spannung auf und baut selbst Stereotypen wie das nicht anspringende Auto oder das aufziehende Unwetter so ein, dass sie nicht zu schlimmen Klischees werden.
Leider wird das letzte Drittel, in dem sich die aufgebaute Spannung dann entlädt, dem nicht mehr ganz gerecht. Es kommt zum Kampf von Paintballer vs. Killer, manifestiert vor allem in einer Hatz durch den Wald, bei der die Rollen von Jäger und Gejagtem nicht so ganz klar sind. Es wird auch actionreicher, die Konfrontationen sind nicht über die Maßen spektakulär, aber doch unterhaltsam inszeniert. Allerdings geht „The Zero Boys“ hier etwas zu schonend mit seinen Hauptfiguren um, da es kaum einen erwischt und selbst Dummheiten wie alleiniges Zurückbleiben nicht wirklich bestraft werden, hat man selten das Gefühl, dass die Charaktere wirklich in Gefahr sind. Daher kommt das letzte Drittel dann leider nicht genug in Fahrt, um ein würdiges Finale abzugeben, so nett die gebotenen Schauwerte in Form von Action und moderat eingesetzten Bluteffekten auch sein mögen.
Mit wirklich großen Namen kann „The Zero Boys“ nicht aufwarten, allenfalls Joe Estevez ist etwas bekannter. Die Riege leistet jedoch ganz gute Arbeit, das Jungvolk mag zwar nicht awardverdächtig sein, liegt aber schauspielerisch dann aber doch auf etwas höherem Niveau als das Personal aus so manchem 80er Jahre Slasher.
So bleibt dann unterm Strich ein netter Backwoodfilm mit Actionelementen, der vor allem im Mittelteil sehr spannend daherkommt. Dem Finale mangelt es leider an Drive, die Charaktere sind genretypisch wenig ausgearbeitet, doch solide Unterhaltung bietet „The Zero Boys“ dennoch.