„Halloween – Der Fluch des Michael Myers“ schickt den Maskenmörder in die sechste Runde.
Michael Myers und die schwangere Jamie Lloyd (J.C. Brandy) werden von einem seltsamen Clan festgehalten, der Jamie bei der Entbindung hilft, das Baby aber Michael opfern will. Mit Hilfe einer Clanangehörigen kann Jamie jedoch mitsamt Baby fliehen, was ihre Helferin kurz darauf mit dem Leben bezahlt. Michael macht sich nämlich wieder auf Verwandtenjagd. Der Anfang kommt sehr verwirrend und gehört zu den schwächsten Momenten des Films.
Jamie flieht über nächtliche Straßen, doch Michael verfolgt sie unerbittlich. Schließlich kann er sie in einer Scheune stellen und verhackstücken – das Baby jedoch bleibt verschwunden! Kurz vor ihrem Tod kann Jamie noch einen Hilferuf über Radio aussenden, den Dr. Sam Loomis (Donald Pleasence) und der mittlerweile erwachsene Tommy Doyle (Paul Rudd), der im ersten Teil der Saga in der Obhut von Laurie Strode war. So schlägt „Halloween 6“ immerhin eine ganz gute Brücke zu den vergangenen Teilen.
Michael macht sich auf den Weg nach Haddonfield, wo seit Jahren kein Halloween mehr gefeiert wird. Die Jugendlichen wollen das Fest doch dieses Jahr wieder feiern und genau an Halloween kommt Michael wieder in die Stadt und sucht als erstes sein ehemaliges Zuhause auf, in dem nun die Strodes wohnen, die Familie von der Laurie adoptiert wurde...
Die Handlung von „Halloween 6“ mündet recht bald in einen eher simplen, aber ziemlich spannenden Slasher. Die Bezüge zu den Vorgängern (wie z.B. die Figur des Tommy Doyle) sind recht gelungen, neuere Ideen wie der Keltenhumbug, mit dem Michaels Taten erklärt werden sollen, sind weniger gut. Das Ende ist arg auf eine Fortsetzung ausgelegt, während man in den Vorgängern Michael ja immer noch mehr oder minder glaubhaft unter die Erde befördern wollte.
Die Handlung an sich besitzt wenige Wendungen mit ein paar netten Überraschungen, verlässt sich aber meist auf das übliche Auflauern und Hetzen von Michaels Opfern. Diese sind jedoch recht spannend geraten und unterhalten den Zuschauer. Die Tatsache, dass der schlurfende Michael trotzdem viele schnelle Läufer einholt, kann man als genretypisch sehen und sie stört nicht wirklich. Zudem erzeugt Regisseur Joe Chapelle viel Spannung, indem er immer wieder Michael im Hintergrund auftauchen lässt bzw. es so aussieht als stehe er da.
Die Mordszenen sind wenig kreativ, da meist Standardwaffen wie Machete oder Axt benutzt werden. Immerhin werden sie meist spannend eingeleitet (z.B. die Szene im Keller) und können den ein oder anderen Schockeffekt hervorrufen. Vom Blutgehalt ist „Halloween 6“ ungefähr auf dem gleichen Level wie die Vorgänger. Die überzogene Szene mit dem platzenden Kopf wirkt dabei eher albern als besonders hart.
Über die Darsteller muss man an sich kein Wort verlieren, denn hierbei handelt es sich um die üblichen mäßig spielenden Gestalten, die aber ihre Sache ganz ordentlich machen. Donald Pleasance wirkt leider arg unterfordert und guckt etwas unglücklich aus der Wäsche.
„Halloween 6“ erfindet das Genre zwar nicht neu, aber verbindet ein paar lose Enden der „Halloween“-Saga ganz gut und ist zudem ziemlich spannend.