Dave sitzt mit dem Reporter Arnie in einem Drive-Inn und erzählt diesem die wahnwitzige Geschichte, wie er und sein Kumpel John einmal die Menschheit gerettet haben: Böse Aliens haben nämlich die Droge namens „Soja-Soße“ in die Welt gesetzt, um so Kontrolle über den Planeten zu erlangen. Wie das geht? Die Konsumenten segeln mit der „Soja-Soße“ durch Zeit und Raum und – schwupps – kommen sie als „anders gepolt“ von ihrem Trip zurück. Sie sind dann nicht mehr sie selbst. Doch bei Dave und John funktioniert das nicht überhaupt nicht. Im Gegenteil: auf diese Weise erfahren die beiden erst einmal von dem perfiden Plan der Aliens, fangen deren Funkverkehr ab und schmieden einen Plan. Wirklich einen „Plan“?
Nur sehr selten gibt es Filme, die so absurd und abgedreht sind, dass sie alleine dadurch faszinierend wirken. Mit „John Dies At The End“, der als schwer verfilmbar geltenden Adaption des gleichnamigen Dave-Wong-Romans, hat Don Coscarelli nach seiner auch schon kultverdächtigen Komödie „Bubba Ho-Tep“ den Beweis angetreten, dass man so etwas durchaus planen kann. Auch hier schert sich Coscarelli keinen Deut um Publikumserwartungen oder gar Kassenerfolg, überlässt die ziemlich abgefahrene Geschichte einfach ihrem Lauf und bietet innerhalb der Grenzen einer geldlich limitierten Independant-Produktion ein Sammelsurium an kruden Gags und handgemachten Special Effects, für das so mancher Mainstream-Kinogänger sein Geld an der Kasse zurückverlangen würde. Doch, welch’ Überraschung, das Ganze funktioniert auf wundersame Weise. Ob es nun daran liegt, dass man dem Erfinder der fliegenden Silberkugeln wirklich einfach nichts übelnehmen kann, oder man die drogenumnebelt-freche Invasion-aus-dem-All-Story, eher die „Körperfresser“- als die „Krieg der Welten“-Variante, schlichtweg nur verschroben-genial findet, egal, hier kommt alles so, als wenn Cheech und Chong mal mit dem Ding aus einer anderen Welt die Nacht der Creeps durchgefeiert hätten. Blut und Gewalt sind durchweg vorhanden, auch wenn manches durch die comic-mäßig verzerrte Machart – ja, es gibt sogar einige Zeichentrick-Szenen – nicht so brutal ausfällt. Und dass das schlussendlich auch etwas mit Parallelwelten und Reiseportalen zu tun hat und man hinterher gar nicht mehr weiß, welche Absonderlichkeiten man da alle so gesehen hat, liegt natürlich bei Coscarelli seit seinem „Phantasm“-Debüt auf der Hand, nicht wahr? Der „Tall Man“ ist übrigens in einer Mini-Nebenrolle als Priester zu sehen. Auf DVD 16:9. Mit Chase Williamson, Rob Mayes, Paul Giamatti, Clancy Brown u. a.
© Selbstverlag Frank Trebbin