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Manche Regisseure holen im gehobenen Alter noch einmal so richtig aus und lassen es knallen, als seien Filmstudenten auf Speed am Werk. Dabei hat sich Regisseur Don Coscarelli schon längst mit der Reihe um „Das Böse“ einen kleinen Kult erspielt, den er mit vorliegender Melange bei einigen Horrorfans ein wenig einbüßen könnte.

„Soja-Soße“ heißt die neue Droge, welche dazu führt, zwischen Zeit und Dimensionen zu driften. Die Studienabbrecher Dave und John kommen während einer Party mit jener Droge in Berührung und landen schließlich in einer Parallelwelt, von der eine fiese Invasion geplant wird…

Schon während des Intros über eine zweitklassige Axt, in dem Off-Erzähler Dave über bestimmte Vorgänge und dem Ärger im Metallwarenladen spricht, deutet auf eine recht abgefahrene, teils coole, teils völlig groteske Erzählweise hin. Dave und John sind als Buddy-Gespann rasch etabliert, diverse Einschübe, eine trockene Rahmenhandlung und ein paar übersinnliche Elemente verleihen dem Stoff ein brauchbares Fundament und doch schleicht sich schon früh der Eindruck ein, dass hier die literarische Vorlage von David Wong reichlich wahllos zusammengeschustert ist und folgerichtig ein Spannungsbogen fehlt.

Zweifelsohne bilden die trashigen Effekte Marke Handgemacht die Höhepunkte des bizarren Treibens, denn auf CGI verzichtet Coscarelli komplett. So gibt es eine Penis-Türklinke, eine Frau verwandelt sich blitzartig in ein Dutzend Schlangen und aus diversen tiefgefrorenen Fleisch – und Wurststücken formt sich ein Fleischmonster, welches unsere Helden mit tiefer Dämonenstimme bedroht. Für sich betrachtet kommen bei einigen Szenen durchaus Schmunzler und vereinzelt Lacher heraus, doch einen roten Faden sucht man innerhalb der Geschichte nahezu vergebens, zumal das Wirrwarr in der zweiten Hälfte komplett aberwitzige Züge annimmt.

Teilweise wird man den Eindruck nicht los, als sei alles auf Kult getrimmt, jeder Dialogfetzen ist genau durchkalkuliert und jede merkwürdige Mimik und Gestik bestimmt den Grundton der Fantasykomödie, welche anbei ein paar derbe Splattereffekte parat hält, etwa, als Augäpfel den Kopf verlassen, ein Kopf abgetrennt oder Arm herausgerissen wird.
Doch während einige überzogene Gewaltszenen, ein paar ekelige Monster und einige nackte Tatsachen für abwechslungsreiche Gegebenheiten sorgen, mangelt es schlicht und ergreifend an einer wahren Bedrohung gegen die unsere sympathische Jungs final antreten müssen.

Darstellerisch kommen überwiegend frische Gesichter zum Einsatz, handwerklich überzeugen primär die Effekte, die grundsolide Kamera und der eher zurückhaltende Score, nur eine spannende Geschichte kommt bei alledem nicht zustande, da wie erwähnt der rote Faden und somit auch eine brauchbare Dramaturgie fehlt.

Auch wenn das Timing bei der Situationskomik meistens passt, einige Dialoge tatsächlich recht amüsant rüberkommen und manche groteske Szenarien irgendwie an eine Mischung aus David Cronenberg und Terry Gilliam erinnern, so will der Funke doch nicht so recht überspringen. Vielleicht hätte sich Coscarelli bei der Adaption der literarischen Vorlage eher Gedanken über eine Pointe machen sollen, anstatt nur halbwegs lustige und surreale Momente aneinander zu reihen, die am Ende nicht mehr als ab und an eine leichte Aufheiterung bewirken, um ansonsten einer planlosen Erzählung beizuwohnen, bei der ab der zweiten Hälfte alles drunter und drüber läuft.
5 von 10

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