Um Don Coscarelli war es ja in letzter Zeit reichlich still geworden. BUBBA HO-TEP, sein letzter langer Spielfilm, liegt bereits zehn Jahre zurück, 2005 erschien ein Beitrag zur Masters of Horror-Reihe. Nun also JOHN DIES AT THE END, eine wilde Horror-Komödie um zwei Nichtsnutze und die sonderbaren Folgen des Mißbrauchs einer Droge namens "Soja-Sauce" (also aufgepasst, Asien-Fans, wenn ihr mal wieder kocht, wundert euch über nichts!).
JOHN DIES ... beginnt furios. Tempo, absurde Einfälle, witzige Dialoge, alles sehr kurzweilig. Leider stellt sich der Film nach einer guten halben Stunde auf einmal selbst ein Bein. Die Geschichte wird durch die ausufernde Einführung neuer Charaktere und Nebenhandlungen zunehmend konfus, die Akteure quasseln und quasseln, man möchte Tesa-Krepp verteilen. Die Effekte werden immer abgedrehter, auf Dauer aber auch reichlich beliebig und schließlich ermüdend. So schießt sich der Film in seiner atemlosen Hatz durch multiple Dimensionen und Realitäten irgendwie selbst ab. Einen roten Faden, der die Handlung vorantreibt, einen Spannungsbogen sucht man leider vergeblich. Da kam BUBBA HO-TEP einfach präziser auf den Punkt. Wie man es hätte besser machen können, zeigt auch David Cronenberg in NAKED LUINCH, in welchem der Protagonist auch bald nicht mehr weiß, ob er in der Realität oder einer drogenkreierten Parallelwelt agiert (auch wenn es sich dabei nicht um eine Komödie handelt).
Insgesamt ist JOHN DIES ... natürlich durchaus ein recht ordentlicher Streifen, aber hier hat jemand eindeutig zu viel auf einmal gewollt, das ist alles völlig überladen. Die Ideen hätten glatt für drei Filme gereicht. Schade.
6/10