Auf der einen Seite gibt es da eine Gruppe skrupelloser Einbrecher, die in die Villen der Reichen eindringen und dabei auch nicht vor Mord zurückschrecken, und auf der anderen Seite lernt man einen smarten Mann kennen, der mit Freundin – so scheint es zumindest – und mit Umzugstrailer unterwegs quer durch die Staaten ist. Irgendwo kreuzen sich ihre Wege und die Gang um den brutalen Haag hat nichts besseres zu tun, als sich mit dem Mann anzulegen. Die Situation eskaliert, die vermeintliche Freundin tötet sich in Haags Fängen selbst und der Mann entpuppt sich als psychopathischer Serienkiller, der fortan nach dem Motto „keiner überlebt“ verfährt...
Während die Pre-Titelsequenz noch auf einen üblichen Backwoods-Thriller hindeutet, etabliert Regisseur Ryûhei Kitamura aber bereits nach kurzer Laufzeit und einer etwas holprigen, sperrigen Exposition schnell ein gänzlich anderes Terrain mit ebenso überraschend anders gearteten Protagonisten, von denen einzig und allein der Mann – die Credits identifizieren ihn als Driver – als Minimal-Sympathieträger durchgehen könnte. So wird man dann auch schnell, ähnlich wie bei „Henry: Portrait Of A Serial Killer“, quasi auf die Seite des Bösen gezogen und man beginnt, die Taten des Driver gut zu heißen. Und diese mehr oder minder breit ausgewalzten Taten haben es in sich! Ryûhei Kitamura nimmt sich dabei kein bisschen zurück, lässt schnell einen Splatterhöhepunkt auf den anderen folgen und und schafft es schlussendlich sogar, dass „No One Lives – Keiner überlebt“ zu einem sehr fragwürdigen, unangenehmen Film“vergnügen“ wird, bei dem das Attest „kleiner, dreckiger B-Film“ fast noch geschönt ist. Ich mag derartige gegen den Strich gebürstete Genreperlen sehr; was ich aber gar nicht mag ist die Tatsache, dass die DF trotz FSK-18-Freigabe fürchterlich verhackstückt wurde (ca. 1 ½ Minuten geschnitten). Unbedingt im Original ansehen! Auf DVD (16:9) letterboxed (2,35:1). Mit Luke Evans, Adelaide Clemens, Lee Tergesen, Derek Magyar u. a.
© Selbstverlag Frank Trebbin