Review

Lange hats gedauert.. 4 Jahren nachdem Ryuhei Kitamura mit seinem "Midnight Meat Train" sein Us Debut gegeben hat und damit Massen von Splatterfrans eine Slachtplatte deluxe schenkte, liefert der Japaner mit "No one lives" seinen zweiten in den U.S.A. produzierten Streifen ab. 


Eine Gruppe von Gangsters ist gerade dabei ein Haus auszuräumen. Zu ihrem Ärgernis kommt der Besitzer samt Familie etwas zu früh aus dem Urlaub. Während Hoag ( Lee Tergesen), der Anführer der Bande, ruhe bewahren will und die Sache ohne Gewalt abrechen möchte, drehen Flynn (Derek Magyar) die Sicherungen durch und er erschießt die ganze Familie. Das hat der Gaunergruppe aber leider überhaupt nicht gefallen, so das sie reichlich angepisst auf Flynn sind. Um wieder einen besseren Stand in der Gruppe zu bekommen, kidnappt er zwei augenscheinlich harmlose Touristen (Luke Evans,Laura Ramsey) um Lösegeld zu erpressen oder an ihre Kontodaten zu kommen. 
Leider sind die beiden Touristen aber nicht so harmlos wie Flynn dachte und schon bald müssen die Ganoven um ihr Leben fürchten...

Der Film beginnt mit einer Szene in welcher eine Frau durch einen Wald flüchtet. Hektisch geschnitten, ihre Kleider verschmutzt, das Gesicht voller Angst. Sie rennt solange bis sie in eine Falle tappt, in die Luft gezogen wird, ihren Namen in einen Baum ritzt. Dann der Titel des Films " No one lives" in Blutroter Schrift. Wenn man sich den Beginn des Films so ansieht könnte man schnell auf die Idee kommen Kitamura würde einen Beitrag zum Backwoodslashergenre abgeben.

Doch Drehbuchautor David Cohen der hier sein erstes Drehbuch ablieferte hat da etwas mehr im Sinn gehabt. "No one lives" ist nähmlich eine Mischung mehrerer Subgenres die wunderbar funktioniert.
Hier wird der Backwoodhorror mit etwas Torture-Porn, Thriller-elementen und dem Serienkillergenre zu einem brutalen Mischmasch verbunden der sich sehen lassen kann.

Während "Midnight Meat Train" mit Elementen des fantastischen ( gut der Film beruhte ja auch auf einer Geschichte Clive Barkers) aufwartete geht es im hier besprochenen Film um wahre Härte im Stile von "I spit on your grave" oder "The last house on the left".

Die Story welche mit eins,zwei wirklich netten Wendungen und interessanten Einfällen aufwartet, weiß sehr zu gefallen und einige Logikfehler fallen nicht allzu stark ins Gewicht. 
Leute die einfach mal ins dunkle ballern ohne den Widersacher zu sehen hat man ja auch schon in so manch anderer Produktion gesehen... um nur ein Beispiel zu nennen.

Neben den Twists sind es natürlich die Gore und Splattereffekte welche für aufsehen sorgen.
Wie zu erwarten gehts hier nähmlich ordentlich rund und das Kunsblut fließt in rauen Massen über den Bildschirm. Während bei "MMT" die Effekte sehr Augenscheinlich aus dem PC kam, wird hier deutlich mehr mit Kunstblut gearbeitet.
So darf sich der Fan härterer Gangart über Kopfschüße, Schlitzattacken und so manchem mehr erfreuen.

Bei der Wahl der Darsteller hat man zwar keinen so großen Namen wie Bradley Cooper verpflichten können, aber wenn man sich den Cast ansieht stößt man doch auf so manch bekannten Namen.Da wären zum einen America Olivo, die ja schon im Freitag der 13.-Remake gejagdt wurde und in "Neighbor" selbst zum Mordwerkzeug greifen durfte. Olivo sieht zwar wie immer recht ansehlich aus, hat es aber leider immernoch ab und an die Neigung zum Overacting welche aber hier nicht allzu groß ins Gewicht fällt. Adelaide Clemens zuletzt in "Silent Hill Revelations" zu sehen gewesen macht ihre Sache ganz gut und kommt glaubhaft in ihrer Rolle herüber und Luke Evans als Protagonist verleiht seiner Rolle die nötige Glaubwürdigkeit.
WWE Fans dürfen sich zudem über Brodus Clay freuen. 
( Der Film wurde unter anderem von WWE Films produziert).

Fazit:
Wieso sich Kitamura nach "Midnight meat Train" so lange Zeit gelassen hat, bis er wieder in den U.S.A. tätig geworden ist, ist mir schleierhaft. Denn "No one lives" ist ein wirklich ansehnlicher, spannender, wendungsreicher und ziemlich brutaler Streifen geworden, welcher seine Fans nicht entäuschend dürfte. Ich zumindest wurde über die Laufzeit von ca.88 Minuten gut unterhalten. Einige kleine Logikfehler sind zwar zu verschmerzen aber das sollte den Genrefan nicht abschrecken sich diesen Film zu Gemüte zu führen. 7 Punkte

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