Review
von Psst!
"Karate Tiger 2" hat nichts mehr mit dem ursprünglichen Adoleszenz-Action-Hit aus dem Vorjahr gemein, außer des Titels. Dies ist diesmal auch kein merkwürdiger Trick des deutschen Vertriebs, sondern die Titelgleichheit besteht auch im Amerikanischen. Soweit die erste Besonderheit. Aber wer nun denkt, die Kreativität der Autoren und Produzenten hätte sie von einer plumpen Fortsetzung abgehalten, der irrt gewaltig! Denn im Grunde hat man die Plumpheit noch getoppt, indem man aus "Karate Tiger 2" ein sehr sparsames Remake von "Rambo II" gemacht hat, das bei allen Abstrichen zumindest mehr Vollkontaktkampfsport bietet. Darauf muss man aber auch erstmal kommen.
Ich für meinen Teil war sehr überrascht, aber bei den niedrigen Erwartungen, die man an einen Film mit diesem Titel stellt, war das dann auch irgendwie egal.
Und 'egal' ist hier auch das Stichwort, denn es gilt für die Handlung, für die Klasse der schauspielerischen Darbietung und weite Teile der Inszenierung.
Auf der Haben-Seite stehen einige kernige Nahkampszenen, hin und wieder recht blutige Shootouts und unfreiwillige Komik in Überdosis. Dabei ist besonders die deutsche Version behilflich, sorgt diese doch allein für den rundum gelungenen Abschlusslacher, der auf der Uncut-Dvd besonders zur Geltung kommt. Zusammen mit dem Showdown, der mit einer feinen ironischen Note in Bezug auf den Sowjetkommunismus gespickt ist, reißen die letzten 10 Minuten alles raus, was man vielleicht vorher verbockt hat. Sensationell!
Cynthia Rothrock und die anderen mir vollkommen unbekannten Gestalten tümmeln sich somit durch 100 oftmals unterhaltsame Minuten der B-Klasse und wer sich dort als Zuschauer wohl fühlt, der kann dem Film dann auch etwas abgewinnen. So schlicht, so schlecht, so...weit
Auf zu den Fortsetzungen, die neugierig machen, welches Genre jetzt zum Jagdrevier des Karate-Tigers wird. Western? Sci-Fi? Softcore?