Regisseur und Fight-Choreograph Corey Yuen inszeniert auch den zweiten Teil der Erfolgsreihe " No Retreat, No Surrender ", hier in Deutschland wegen der besseren Vermarktung auch " Karate Tiger 2 " genannt. Es lässt sich eine deutliche Steigerung zum Erstling erkennen, auch hatte Yuen wesentlich mehr Mittel zur Verfügung, in Punkto Budget gesehen. Damit in Deutschland auch die jüngere Fraktion Zugriff auf den Actioner hat, wurde er radikal auf FSK 16 heruntergekürzt, leider existiert in Deutschland gar keine uncut Fassung. Dabei wird hier die Actionfraktion bestens bedient. Ende der 80er Jahre liefen solche B-Produktionen sogar noch im Kino, damals unter dem Label Ascot, welches sich auf das Genre Action konzentriert hat. So konnte man die Produktionskosten locker wieder einfahren, heute würde Niemand mehr einen solchen Prügler im Kino auf die Menschheit loslassen, eigentlich schade.
Story:
Der Ami Scott Wylde ( Loren Avedon ) reist nach Thailand, um seine alte Verlobte Su Lin zu besuchen. Doch die wird vor seinen Augen entführt. Scott will seine Flamme wiederfinden, wird jedoch von der Polizei verhaftet. Aber glückliche Umstände verhelfen ihm zur Flucht und er sucht seinen alten Kumpel Mac ( Max Thayer ) auf. Zusammen mit der kampferprobten Terry ( Cynthia Rothrock ) begeben sich die Beiden nach Kambodscha, um ein geheimes Camp unter der Leitung des sadistischen Yuri ( Matthias Hues ) ausfindig zu machen. Dort soll Su Lin gefangengehalten werden. Das Lager wird aber von einer ganze Armee bewacht.
Die Story macht zwar nicht sonderlich viel her, aber es ist auch mal eine erfrischende Abwechslung, dass es mal nicht um ein Kampfsporttunier, oder illegale Fights geht. Eigentlich geht " Karate Tiger 2 " überhaupt nicht als Kampfsportfilm durch, sondern eher als harter Actioner, der von Allem etwas zu bieten hat. Nur in der ersten Hälfte sind vereinzelte Hänger zwischen den Actionszenen auszumachen, dafür spricht auch die Länge von 105 Minuten, welche für so einen Film beachtlich und selten ist. Hauptsache man langweilt sich nicht und das passiert wirklich nie, vor allem in der zweiten Halbzeit drückt Yuen ordentlich aufs Gas. Das die Story immer vorhersehbar ist und das die Spannung fast komplett flöten geht, darüber sollte man hinweg sehen. Daneben auch über einige Dialoge, die absolut typisch für dieses Genre sind. Der Film macht einfach Spass, wobei auch die kleinen Humoreinlagen deutlich helfen, einige nette Onliner mit inbegriffen.
Selbst bei der Kulisse hat man sich Mühe gegeben. Der Dschungel wirkt authentisch und auch Bangkok überzeugt durch dreckige Hotelzimmer, schmierige Bars und schlechte Bauten. Dazu wirft man einige sehr exotische Bilder mit ein. Der Score hat richtig Pepp und überzeugt mit vielseitigen Sounds.
Yuen glänzt auch hier mit exzellenten Choreographien. Zwar hält er sich nie an die Realität, doch das Gebotene ist exzellent. Massenhaft spektakuläre Moves und der Einsatz von vielen Waffen garantieren immer verschiedene Fights, Keiner gleicht dem Nächsten. Hier werden die Fressen in ganzen Dutzenden poliert und die ganze Palette der Kampfkunst mit eingebunden. Daneben gibt es einige Shootouts, die ziemlich blutig ausfallen und nebenbei noch massenhaft Explosionen zulassen. Es kracht an allen Ecken, vor allem aber im Finale. Auch wenn die erste Hälfte etwas Actionlahm ausfällt, so kann man am Ende des Films mit dem Gegebenen locker zufrieden sein.
Loren Avedon präsentiert sich hier kampftechnisch in Topform. Sein schauspielerisches Können ist in Ordnung und reicht locker für den Durchschnitt. Auch Max Thayer gibt eine ordentliche Show zum Besten, genauso wie Kampfikone Cynthia Rothrock. Matthias Hues nimmt die gewohnte Fieslingsrolle an und überzeugt ein weiteres Mal. Auch wenn man die Darsteller nur im Durchschnittsbereich ansiedelt, so sind sie für das Kampfsportgenre durch aus als sehr gut anzusehen.
Fazit:
Deutlich besser als der Vorgänger und wesentlich actionstärker. Die vielen Fights sind brillant, genauso wie die restlichen Actionszenen eigentlich keine Wünsche offen lassen. Von der Story sollte man nicht viel erwarten, auch die Spannung ist so gut wir überhaupt nicht vertreten. Doch die Kulisse und der Score sind top und die Darsteller machen einen durchgehend guten Job. Für mich so ziemlich der beste Teil der ganzen Reihe, es reicht für gute 7,5 Punkte.