Anscheinend sehr unter dem Einfluss von Wong Jing [ Autor und Nebendarsteller ] stehender Action – Fantasy – Horror, der seine Hokuspokusmischung ganz auf reine Unterhaltung statt einem wirklich stimmigen Gebräu angelegt hat. Das Drehbuch sieht schon in den ersten Minuten wie mehrere verschiedene Filme aus, der Quell der Ideen reicht von Fahrstuhl des Grauens über Terminator bis hin zu David Lai’s Possessed Filmen. Der Film hat abseits seiner Schauwerte und der unvorhersehbaren „anything goes“ Formel keinen eigenen Spannungsgrad und läuft so eher vor sich hin, mehr kurzweilig als mitreissend. Leider verliert er auch einige anfänglich atmosphärisch gelungene Szenen spätestens mit dem Auftreten von Wong Jing selber.
Dieser spielt Inspector Wu, der nach mehreren Mordfällen in einem Hochhaus zu demselbigen gerufen wird und dort erstmal schwer überfordert ist, was sich auch durch den restlichen Film zieht. Dafür trifft er die Reporterin Cheung Siu Chuen [ Joann Tang ], in der er verliebt ist, und ihren Vater Master Cheung [ Lau Kar Leung ]. Dieser weiss offensichtlich mehr über die Geschehnisse Bescheid und redet was von einem Katzendämon, der alle 50 Jahre erscheint und acht seiner neun Leben bereits von Cheungs`s Vorfahren ausgelöscht bekommen hat. Natürlich glaubt ihm keiner, nur der Fahrer Ah Long [ Mark Cheng ] hört ihm etwas aufmerksamer zu. Long hat aber auch allen Grund zu, wurde er von seinem augenscheinlich verhexten Boss und Eigentümer des Hauses Fan Chin Choi [ Stuart Ong ] angegriffen und konnte ihn trotz erbitterter Gegenwehr nicht abschütteln.
Beide bilden ein Team und machen sich zu Fan’s Büro auf.
Die folgende Chose ist ganz im Stil der 80er inszeniert, mit genug Kenntnis der Materie fühlt man sich also bereits mit ersten Bildern zu Hause und vertraut, die Simplizität der Regie lässt den leicht biederen Look trotz Kamera-As Arthur Wong auch nie verschwinden. Die Special Effects erfüllen die Kriterien des Jahrzehnts und bestehen da auch eher auf dem Charmelevel, wirkliche Action hält sich eine Weile in Grenzen und beschränkt sich auf Wegrennen und späteres Bekämpfen des Katzendämons. Da dieser zumeist in Menschengestalt steckt, bekommt man dann auch dezente Stunts in Form von Sprüngen und Stürzen geboten; die Anwesenheit von Lau Kar Leung wird auch für einige wenige Martial Arts Einlagen genutzt, die sich aber auch in Grenzen halten. Eine Flucht im Auto sieht dies explodieren. Long wird durch einen Glastisch geschleudert.
Das Tempo des Filmes ist gemässigter Art; erst bei der finalen Erstürmung des Polizeireviers durch den nunmehr auf Fan`s Sekretärin Tina [ Chui Suk-woon ] übergangenen Dämon wird plötzlich mehr aufs Gas gedrückt und auch der Goregehalt höher getrieben. Zwar sind dabei einige Szenen wie Kopfabtrennen oder Bauchdurchschlagen inbegriffen, aber erschrecken dann wie die gesamten Horrorszenen heutzutage niemanden mehr; es hört sich ekstatischer an als es rüberkommt. Zu weit ins Phantastische und Bunte ist das Geschehen abgerückt, ganz im Gegensatz zu Yu’s weitaus bedrohlicherem The Imp [ 1981 ] und dem unbarmherzigen The Beasts [ 1980 ] wird hier nie ein grimmiger Grundton erreicht, woran vor allem die Albernheiten Schuld haben. Die Komik artet zwar nie aus, aber macht doch mehr Kasperletheater draus; die Tonart könnte so auch in den Mr. Vampire, Spooky Encounters oder Haunted Cop Shop Filmen vorzufinden sein, die ja auch nie wirklich furchterregend sind.
Der Episodenhaftigkeit des Drehbuches gelingt es zumindest, die Personenvielfalt gut zusammenzufassen und miteinander zu verlinken; dabei wird natürlich weniger Wert auf Charakterzeichnung gelegt, so dass die Darsteller meistens auch einfach nur da sind, ohne gross etwas zu tun zu haben. Die beiden Akteure, die kurz als Katze agieren dürfen, haben dann auch sichtlich mehr Spass als der Rest, besonders Stuart Ong gibt eine kurz - prägnante und sichtlich aufgedrehte Performance ab. Bei Lau Kar Leung muss man leider sagen, dass zwar allein seine Anwesenheit den Film etwas hervorhebt, die Rolle aber eindeutig an Lam Ching Ching gehen sollte und dort auch besser aufgehoben ist. Abwechslung schadet natürlich nie, aber Lau ist praktisch verschwendet und macht auch nicht den Eindruck von Begeisterung. Mark Cheng bleibt auch etwas blass, ist aber auch nicht gerade der Darsteller für Actionkomödien; Wong Jing spielt natürlich das, was er für lustig hält.
Abseits der Mäkeleien unterhält der Film auf seine Weise ganz gut, es fehlt nur etwas Hervorstechendes, was ihn über eine Vielzahl gleichartiger Werke und aus dem guten Durchschnitt heraushebt. Die Auflösung schreit zwar geradezu nach einer Fortsetzung, die aber nie gedreht wurde und der man auch nicht nachweint. 6 Jahre später sollte der thematisch nicht ganz unähnliche The Cat [ 1992 ] von Nam Nai Choi mehr aus seinen Ausgangsideen machen und die Zuschauer teilweise auch verblüffen, was hier so gar nicht passiert.