Wieder ein wenig Götterdämmerung, bei der es nicht schadet, sich ein wenig in der griechischen Mythologie auszukennen, um die vagen Zusammenhänge der Geschichte mit reichlich Kopfschütteln zu quittieren.
Denn der zweite Teil der aufgeblähten Saga um Perseus und seine zahlreichen Verwandten ist noch konzeptloser als sein Vorgänger.
Den Göttern um Zeus und Hades schwindet langsam die Macht, während Halbgott Perseus auf Erden den Entschluss fasst, mit einigem Gefolge in die Unterwelt zu gelangen, um die Wut der Götter einzudämmen und die Menschheit vorm Zorn des Kronos zu schützen…
Obgleich der Regiestuhl gewechselt wurde, bleiben uns zumindest die vertrauten Mimen erhalten, auch wenn diese erneut unterfordert wirken und ein Liam Neeson ohnehin nicht mehr zu tun hat, als alt auszusehen und zu leiden.
Demgegenüber wird das zuweilen muntere Treiben durch neue Nebenfiguren aufgeheitert, wie Agenor, dem Sohn Poseidons, der sich zunächst als Schwindler, Dieb und Hochstapler entpuppt oder Hephaistos, der kauzige Schmied, der im Zwiegespräch ein paar nette One-Liner in die Runde wirft. Demgegenüber bilden die meisten anderen Figuren zwischen Erdenreich und Unterwelt nur stereotype Erscheinungen, die mit ihren zum Teil selten dämlichen Dialogen wie aus einer Kinderfeder kaum zum Mitfiebern animieren.
Dabei sehen die wenigen monströsen Erscheinungen recht ordentlich aus, besonders eine Hatz mit anschließendem Fight gegen Zyklopen entwickelt Rasanz und auch einige Flammeneffekte schauen durchaus brauchbar aus. Allerdings hätten es gerne einige Monster mehr sein dürfen, denn Pegasus als auch einige Chimären kommen viel zu kurz, während demgegenüber mehr Wert auf Abenteuerkapitel denn auf übersinnliche Erscheinungen gelegt wird.
Die Actionszenen können sich allerdings sehen lassen, ob nun Perseus meterweit durch den Wald geschleudert wird, einige Stolperseile eine regelrechte Welle an Fallen zuschnappen lässt oder der Dreizack von Poseidon einige Wucht entwickelt, - die Effekte sind recht ordentlich und sauberer als beim Vorgänger umgesetzt und auch 3D wird sichtlich effektiver genutzt.
Dennoch: Was auf der Erde oder oben, beziehungsweise ganz unten abläuft, hat mit einer durchdacht erzählten Story mit Hintergrund griechischer Mythologie wenig zu tun, oftmals werden neue Kapitel ohne sanfte Übergänge eingeleitet, während von Emotionalität keine Spur zu finden ist.
Selbst die Liebesgeschichte erfährt keinerlei Ausarbeitung, so dass man als Betrachter erst zum Schluss vor vollendete Tatsachen gestellt wird.
Schauwerte bietet der Streifen zwar und auch das Tempo geht in Ordnung, doch im Vergleich zum Vorgänger wird hier noch stärker auf Hochglanz-Trash hingearbeitet, was zwar nicht den Unterhaltungswert in den Keller katapultiert, jedoch ansatzweise freilegt, mit wie viel Potential so wenig zustande zu bringen ist.
5 von 10