kurz angerissen*
*erstmals veröffentlicht: 09.09.2012
"Chronicle" spiegelt in doppelter Hinsicht aktuelle Mainstream-Trends: Zum einen beleuchtet er die vom Haus Marvel angeführte Comic-Welle aus einem neuen Blickwinkel (obwohl sich Filme wie "Kick-Ass" und "Super" dem schon angenähert haben), umgekehrt verwendet er die Phantastik des Comicfilms dazu, dem seit jeher eingeengten und deswegen schon wieder längst verbrauchten Found-Footage-Kino neue Perspektiven abzugewinnen. Vor allem die an den Kameramann gebundene Perspektive weicht durch die Fähigkeiten der Protagonisten, Dinge schweben zu lassen, einer vogelfreien Kamera, da diese nun schließlich auch frei in der Luft schweben kann.
Die Annäherung beider Elemente verstärkt sich mit zunehmender Dauer, bis sie zwangsläufig im mit Blitz und Donner aufgeladenen Finale mündet. Die angeschnittenen zwischenmenschlichen Themen (Verantwortung gegenüber anderen etc.) bleibt durch den Fokus auf das Spiel mit Kameraperspektiven eher holzschnitthaft, so ist "Chronicle" eher technisch als inhaltlich ein Gewinn, zumal Seattle als Handlungsort eine charakterstarke Alternative zum ausgelutschten New York darstellt.
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