Review

Ich habe den neuen Underworld nur auf Blu gesehen, ohne 3d. Über diese Effekte kann ich leider nichts sagen.

Dennoch mag ich bezweifeln, dass diese den Film gerettet hätten. Irgendwie fühlte ich mich an die Art erinnert, wie die Saw-Riehe ihren Fortlauf nahm. Zu Beginn jeder Fortsetzung werden die Register gezogen, die das Original visuell dominierten. Bei Saw waren es die Fallen und blutigen Tode, bei Underworld ist es krachende Action, viel Latex und eingestreute Zeitlupen. Danach folgen neben der Wiederholung dieser Elemente nur sinnentleerte Dialoge von oberflächlichen und austauschbaren Charakteren, kaum Inhalt und ein - zumindest bei Underworld - rasches Ende. Ach ja, und ein Cop, mit dem weder ich noch die Drehbuchautoren etwas anzufangen wussten, ist auch mit dabei. Dem wird ein Drama auf die Brust geschrieben, das ihn irgendwie mit der "Handlung" verbindet. Erinnert mich auch an Saw, da war doch mal ein Cop, der seinem Kind hinterher trauert.

Und das war es dann auch schon. Lediglich die Action in Underworld kann überzeugen. Aber auch die ist grenzwertig, sie ist kaum innovativ und immer wieder hat man bei den Stunts das Gefühl, das Seil zu entdecken, das die Darsteller durch die Luft wirbelt. Lediglich die Härte der Effekte kann für ne 16er Freigabe überraschen. Das, was die ersten beiden Underworld-Teile inhaltlich interessant machte und druchaus innovativ war, nämlich die Hintergrundgeschichten, der Konflikt zwischen Tradition und Moderne, der blutige Kampf zwischen Vampiren und Werwölfen, verkommt im vierten Teil zur Farce.

Fazit: Action- und Latexfans kommen hier voll auf ihre Kosten. Der Film ist auf jeden Fall kurzweilig. Schade nur, dass er sonst nichts zu bieten hat. Die Geschichte zwischen Selene und dem kleinen Mädchen wirkt genauso bemüht, wie der Versuch der Macher, die Figuren und den Film an sich zu rechtfertigen. Ach ja, und noch eines hat Underworld mit Saw gemeinsam: den überdeutlichen Cliffhanger für den nächsten Teil.
3/10

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