Es ist mal wieder soweit!
Trash-Produzent Roger Corman, der so beknackte Filmtitel wie "Dinocroc vs Supergator", "Dinoshark", "Sharktopus" erschaffen hat, steht mit seinem neusten Machwerk in den Startlöchern, das auf den Namen - tata - "Piranhaconda" hört.Ich muss zugeben, von den bekloppten drei genannten Titeln hab ich keinen gesehen. Und nach dem Anschauen von "Piranhaconda" weiß ich auch warum...
Während Professor Lovegroove (Michael Madsen) in Hawaii auf der Suche nach einem Ei einer Riesenschlange ist und fündig wird, wird er von einer Gruppe Terroristen gefangen genommen und in ein altes Fabrikgebäude verschleppt. Zeitgleich dreht in der gleichen Gegend eine Filmteam einen Low Budget-Slasher namens "Head Chopper 2". Während der Dreharbeiten bemerken sie, dass immer mehr Mitarbeiter der Crew verschwinden, doch es sind alles nur Leute, die hinter den Kulissen arbeiten und somit kann und muss weitergedreht werden. Am nächsten Drehtag erfahren sie, dass das Produktionslabel die Zahlungen für "Head Shopper 2" eingestellt hat. Enttäuscht verlässt das Filmteam den Drehort und wird auf dem Weg zum Hotel auch von denselben Terroristen entführt, die Professor Lovegroove in der Gewalt haben. Die Terroristen wollen vom produzierenden Filmstudio Lösegeld haben. Doch keiner ahnt, dass die Riesenschlange da draußen ist und ihr Ei wieder zurück haben will...
Ganz ehrlich, bei diesem Schlamassel an Trash weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll. Die "Akte" Michael Madsen braucht man ja nicht mehr anzusprechen. Ich denke, ich könnte mir es finanziell leisten, den Schauspieler auch für eine Grillparty als Karaokesänger für meine Gäste zu präsentieren. Dennoch spielt er seinen Stiefel als seniler Indiana Jones relativ solide runter.
Was gibt es ansonsten zu den Schauspielern zu sagen? Mmmh, kurz mal nachdenken. Eigentlich nix. Aber wenn XXX-Hardcore-Größen wie Angie Savage und Erika Jordan Nebenrollen spendiert bekommt, dürfte man erahnen, dass hier nichts als reiner Trash rauskommen kann.
So ist natürlich die Inszenierung eine einige Katastrophe: Von vorne bis hinten ist keine Szene dabei, die so etwas wie Spannung oder Atmosphäre erzeugen könnte. Kein klassischer Aufbau, bei dem die Riesenschlange (ja, da ist nix mit Piranhas) nur mal angedeutet wird, um Bedrohung aufzubauen. Nö - Schon zu Beginn schnappt sie sich die ersten Snacks in Form von Menschen und dies geschieht dann im gefühlten Drei-Minuten-Takt. Die Schlange ansich sieht für solch einen Z-Film eigentlich noch ganz gut animiert aus - was man von den Schnapp-Attacken (die allesamt gleich aussehen) nicht behaupten kann: Man sieht eine Person an einer Stelle stehen, sie wird im Zehntel/Sekunden-Takt geschluckt und übrig bleibt eine rote Rauchwolke(!), die wohl so etwas wie Blut darstellen soll. Also ich hab schon in den 80ern bessere Effekte auf dem Amiga 500 gesehen.
Und dennoch ist der Film nicht wirklich der letzte Rotz, den man vermuten könnte. Sein großer Pluspunkt ist ganz einfach, dass die komplette Mannschaft, die das Ding namens "Piranhaconda" runtergekurbelt hat, während den Dreharbeiten scheinbar komplett besoffen war und den ganzen Film von vorne bis hinten nicht einmal im Ansatz ernst genommen hat. Nein, XXL-Boobs und billiger Humor paaren sich sogar mit guten Pointen (beispielsweise die Szene, als Professor Lovegroove das Filmteam fragt, wer denn auf die bescheuerte Idee komme, ein "Low Budget-Team" zu entführen).
Ja, so während dem (nüchternen) Ansehen hab ich für mich gedacht: Oh mein Gott, was für ein Crap - aber irgendwie hat "Piranhaconda" trotz Versagen auf ganzer Linie mich im Nachhinein gerade durch seine dilettantische Machart unterhalten.Ganz klar, hier gibt es nichts schön zu reden. Für Trashfans und Freunde des schlechten Geschmacks.Mit gutem Willen
4/10