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Es scheint fast so, als wäre die große Talentschmiede des Kinos das Videoclipbusiness. Schon so mancher, der heute für die große Leinwand arbeitet, hat seine ersten Erfahrungen beim Abfilmen von Promofilmchen zwecks Tonträgerverkauf gemacht. Sei es nun Spike Jonze, Michael Gondry oder sogar David Fincher, McG,.....die Liste ist lang. Bei dem Schweden Jonas Akkerlund ist das nicht anders, hat er doch schon Plattenverkäufe für Madonna und U2 angekurbelt.

Speed Addict Ross (Jason Schwartzman) trifft auf einen Drogenkoch (Mickey Rourke) und wird für drei Tage dessen Fahrer und Chaffeur. Drei lange Tage, die Ross (jetzt ja an der Quelle sitzend) mit Hilfe seiner Droge komplett durchmacht, was unweigerlich Auswirkungen auf sein Realitätsempfinden hat.

Bei neuen "hippen" Drogenfilmen hat man natürlich immer die gleiche Referenz zur Hand ("Trainspotting") und Paralellen sind natürlich nicht von der Hand zu weisen. Auch hier wird nicht nur mit erhobenen Zeigenfinger die Suchtproblematik abgehandelt. Es darf auch mal gelacht werden, wodurch der Film eine schon fast tragikkomische Komponente bekommt. Aber im Gegensatz zu Boyles Durchbruchsfilm bekommen die Charaktere keinen coolen Anstrich Marke postmoderner Outlaw. Zu vertrottelt stolpert Ross durch die Landschaft, zu erbärmlich seine Versuche die Ex wieder für sich zu gewinnen.

Wie bei Akkerlunds Vorgeschichte nicht anders zu erwarten kann der Film natürlich auch optisch überzeugen. Hier wurde viel mit aufwendiger Kameratechnik getrickst und im Schneideraum gezaubert. Aber auch in der Bestzungsliste ist der Musikbezug klar vorhanden. Das fängt bein Hauptdarsteller an (Bandmitglied von Phantom Planet) und geht mit Cameos von Deborah Harry (Blondie), Rob Halford (Judas Priest, als Schwuler in Ledermontur hinterm Tresen im Pornoshop) und Billy Corgan (Smashing Pumpkins) weiter. Letzerer hat auch mehrere Stücke extra für den Film eingespielt. Alleine sein akustisches "Number Of The Beast" (Iron Maiden) Cover während der Opening Credits ist schon die DVD Anschaffung wert.

Schade ist eigentlich nur, daß Jonas Akkerlund bis heute noch kein neues Projekt angegangen ist. Findet er etwa keine Geldgeber mehr? Zumindest der DVD Release des Films war doch so unerfolgreich nicht. Ich jedenfalls würde mich auf einen neuen Akkerlund freuen.

08/10

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