China im 11. Jahrhundert: Während der Herrschaft des Kaisers Renzong regiert in der Song-Dynastie die Korruption. Dies macht sich das rivalisierende Land Western Xia zunutze und bereitet einen Anschlag vor. Yang Zongbao (Richie Ren) ist der letzte Mann im Yang-Clan, dessen Generäle die Dynastie von jeher vor Feinden beschützen. Als Yang im Krieg auf tragische Weise ums Leben kommt, scheint der Widerstand gebrochen. Seine zurückbleibende Witwe Mu Guiying (Cecilia Cheung) schwört jedoch Rache. Sie tritt das blutige Erbe ihres Ehemannes an und führt die Frauen der Gefallenen in eine letzte, alles entscheidende Schlacht.
"Legendary Amazones" lautet ein Alternativ-Titel dieses Remakes, das von Action-Ikone produziert wurde. Und ehrlich gesagt trifft dieser Titel die vorliegende Geschichte weitaus besser, bekommt es der Zuschauer doch mit echter Frauen-Power zu tun. Nun wird dieses Werk aber ganz sicher die Meinungen spalten, handelt es sich doch um einen dieser Vertreter des asiatischen Kinos, bei dem man mit jeder Menge übertriebener Action-Passagen konfrontiert wird. Streckenweise nimmt das Szenario dabei schon fast Fantasy-Züge an, denn wirklich glaubhaft-und authentisch kommen insbesondere die Kampf-Choreographien nicht daher. Da fliegen kämpfende Amazonen meterweit durch die Luft und mit einem einzigen Salto werden ca. 30 Gegner erledigt. Auch ein einziger Schwertstreich ist vollkommen ausreichend, um die zahlenmäßig überlegenen Gegner fast reihenweise umfallen zu lassen. Da kann man durchaus die teils negativen Kritiken nachvollziehen, denn diese Art von Martial Arts ist nun einmal nicht jedermanns Sache und auch ich persönlich kann mit Filmen dieser machart nicht sonderlich viel anfangen.
Hinzu kommt außerdem noch der Aspekt, das die Ereignisse phasenweise von einer sehr gewöhnungsbedürftigen Komik begleitet werden, die insbesondere für uns Europäer einen recht seltsamen Eindruck hinterlässt. Dennoch muss ich ganz ehrlich eingestehen, das "14 Schwerter" auf jeden Fall zu unterhalten weiß, die in einigen Kritiken zum Film erwähnte Langeweile konnte ich jedenfalls nicht entdecken. Dafür sorgt schon allein die sehr temporeiche Erzähl-Struktur der Geschichte und der äußerst hohe Anteil an Action. Es vergehen kaum einmal 5 Minuten am Stück, ohne das man mit diversen Schlachten konfrontiert wird, die zwar wie schon erwähnt nicht unbedingt glaubwürdig erscheinen, aber doch Kampfkunst vom Feinsten bieten. Ist man ein Liebhaber dieser Film-Gattung, dann bekommt man hier ein wahres Feuerwerk geboten, das keinerlei Wünsche offen lässt, wer jedoch Kampfkunst der eher normalen Art erwartet, sollte seine Erwartungshaltung von Beginn an in andere Bahnen lenken, um keine Enttäuschung zu erleben.
Regisseur Frankie Chan hat jedenfalls ein äußerst bildgewaltiges Werk kreiert, das mit fantasievollen Kostümen und einer generell pompösen Ausstattung versehen ist. Überhaupt kann man dem Film in handwerklicher Hinsicht gar nichts vorwerfen, es sind halt in erster Linie die vollkommen unrealistischen Momente der Story, die einem eventuell schwer im Magen liegen. Es fällt nicht gerade leicht, sich mit den vollkommen überspitzt dargestellten Choreographien anzufreunden und an etlichen Stellen kann man sich ein Schmunzeln keinesfalls verkneifen. Zu stark ist das Geschehen jenseits jeglicher Realität angesiedelt, als das man das Gesehene auch nur ansatzweise ernst nehmen könnte. Trotzdem beinhaltet das Ganze aber auch einen gewissen Reiz und verfügt zudem über einen ansehnlichen Spannungsbogen, wodurch man ganzzeitig konzentriert dem bunten Treiben folgt.
Das Schauspiel der Akteure passt sich dem unglaubwürdigem Eindruck der Geschehnisse perfekt an, größtenteils ist hier eine sehr starke Theatralik zu verspüren und manchmal wirkt das Ganze schon recht aufgesetzt und künstlich. Zum Ende hin sollte man sicherlich auch noch erwähnen, das der für viele asiatische Filme typische Hang zum melodramatischen auch hier stark vertreten ist, in vielen Phasen wird ganz gewaltig auf die Tränendrüse gedrückt, so das fast immer ein leicht schnulziger Unterton mit schwingt. Insgesamt gesehen wird "14 Schwerter" für viele Leute bestimmt ein wahres Spektakel darstellen, andere Kreise werden das Werk wohl eher als extrem gewöhnungsbedürftig ansehen. Die Wahrheit liegt wie immer irgendwo dazwischen und letztendlich sollte sich jeder selbst ein Bild davon machen.
Fazit:
Die Geschichte des Filmes ist von der Machart her fast schon im Bereich der Märchen-und Fabeln anzusiedeln und dürfte gerade deswegen nicht alle Geschmäcker treffen. Auf jeden Fall aber ist dieser Film sehr unterhaltsam gestaltet und überzeugt vor allem durch viel Tempo und jede Menge Action. Der Anspruch an die Glaubwürdigkeit der Ereignisse sollte jedoch nicht unbedingt im Vordergrund stehen, denn in diesem Bereich schlägt die Story eine vollkommen andere Richtung ein.
6/10