Der Geschäftsmann Thomas Reddmann (Nicholas Hope) wird von der Polizei gestellt, nachdem er eine hochrangige Managerin mit einer Axt enthauptet hat. Thomas wird zu einer lebenslangen Haft in Der Geschlossenen verurteilt, doch als diese zwei Jahre später abbrennt, gelingt ihm die Flucht.
Nach und nach kidnappt er sechs Leute, die alle an seiner Verurteilung mitgewirkt haben. Die beiden Augenzeugen Annabelle Hale (Kelly Paterniti) und William Tucker (Sam Reid), der Polizist Edward Crandell (Alan Dukes), Wahrsagerin Sheena (Hayley McElhinney), Reddmanns Verteidiger Rudy (James Mackay) und der Staatsanwalt Guy Marr (Daniel Krige) befinden sich nach ihrer Entführung an Ketten gefesselt in einem kargen Büro, in dem sich Reddmann als ihr neuer "Chef" vorstellt und seinen "neuen Mitarbeitern" die Aufgabe erteilt, seine Unschuld zu beweisen. Denn Reddmann selbst sieht sich nicht verantwortlich für die "Headhunter"-Morde. Mit Unterlagen und einem PC bewaffnet machen sich die sechs Geiseln an die Arbeit - doch wer keine Leistung bringt, wird bestraft. Und es dauert nicht lange, bis das erste Blut fließt...
Das Intro hinterließ einen etwas zwiespältigen Eindruck auf mich: B-Film-Atmosphäre mit wummernden Techno Beats aus den 90ern und einer leicht durchgeknallten Kameraführung, die mit einem blutverschmierten, lachenden Psychopath mit einer Axt in der Hand endet - auf geht´s zum nächsten Trash...
Auch nach der Einführung der sieben Charaktere, die anfangs sehr flach gezeichnet worden sind und der Location tendierte mein Gefühl zu der unterdurchschnittlichen Horror-Schiene - doch "Headhunt" bekommt tatsächlich noch die Kurve und mausert sich im Endeffekt zu einem recht ansehnlichen Psycho-Slasher, der mit richtig guten, wenn auch rar gesäten, blutigen Effekten (kein Wunder - FX-Guru Tom Savini war für die Effekte verantwortlich) punkten kann. Die Story, die sich gut anhört (Das machen die Inhaltsangaben ja immer), fühlt sich auch im späteren Verlauf verdammt angenehm an. Mehr sogar: Man kann durchaus davon sprechen, dass "Headhunt" richtig außergewöhnlich durchdacht worden ist, wobei der Psychopath Thomas Reddman eine beeindruckende Tiefe vorweisen kann.
Spannung entsteht immer wieder, wenn Reddman sein Chefbüro verlässt und sich seinen sechs Leuten widmet, weil man nie weiß, wie er reagiert oder was er als nächstes vor hat. Zusätzlich kommt die fiese Komponente dabei, dass Reddman "faulen Mitarbeiter" einen Schnitt auf der Stirn verpasst. Und bei fünf "Strichen" wird der Mitarbeiter auf grausame Art und Weise über den Jordan geschickt wird. In Abwesenheit ihres Chefchens dümpelt die Handlung vor sich hin. Als Zuschauer wird einem nicht näher erläutert, was die sechs Hansel da überhaupt in den PC tippen - und sie tippen sehr viel. Wenn nicht getippelt wird, so wird mal über Strategien geplaudert, wie man dem Psychopath entkommen kann. Dieser Plotstrang dürfte den schwächsten Anteil des Filmes ausmachen, der immer wieder vorkommt und dem Film desöfteren die Spannung aus den Segeln nimmt.
"Headhunt" beginnt überaus schwach, mausert sich dann aber immer mehr zu einem ernstzunehmenden Psychofilmchen. Nicholas Hope in der Rolle des vielleicht (?) unschuldigen Schlitzers ist hervorragend besetzt und bietet die unangenehmste Szene mit Fingernägeln, die ich je gesehen habe (Savini sei dank). Man sollte kein astreines Bild erwarten und ein Faible für B-Filmchen haben, um das Teil hier gut zu finden.
6,5/10