Promille gegen Tentakel
"Grabbers" sprüht vor Monstermadness und Alieninvasiosnostalgie. Fast wie ein kleiner verloren gegangener Edgar Wright-Film kommt er daher, als trinkfeste Kreuzung aus "The Worlds End" und "Slither". In das Meer neben einer beschaulichen irischen Insel landet ein Meteor, der gefräßige und fiese Tentakelmonster beherbergt. Doch die außerirdischen Lebewesen hatten nicht mit dem hohem Blutalkoholspiegel der Anwohner gerechnet, wovon die glitschigen Riesenseesterne gelinde gesagt alles andere als Fans sind...
Im Film wird massiv getrunken, Ähnliches sollte man als Zuschauer tun. Es kann nur helfen. Und natürlich funktioniert der Monster-Throwback auf einem Festival mit Gleichgesinnten gleich doppelt so gut. Wer Monsterfilme mag, von "Alien" bis zum "Blob", darf diese irische Sause ruhig auf seinen Zettel schreiben. Vielleicht mit Untertiteln, da so manch ein Trunkenbold extrem schwer zu verstehen ist. Das Monsterdesign ist trotz vorherrschendem CGI sehr ansehnlich, insbesondere für einen eher kleineren B-Movie. Obwohl der Charme praktischer Effekte so nie erreicht wird. Der Film ist sich jederzeit bewusst was er ist, verendet nie als Trash und hält die Balance aus Humor und augenzwinkerndem Horror geschickt. Ein etwas höherer Härtegrad und ein paar Ideen zur Unterstützung der genialen Ausgangslage hat man leider verpasst.
Fazit: sympathische Hommage an die guten alten Monsterzeiten, bei der vor allem die alkoholische Grundidee rockt. Etwas mehr Story und ein paar mehr Einfälle und Setpieces hätten aber gut getan. Früher setzten Wasser, Kälte oder die Natur selbst aggressiven Alieninvasoren zu. Heute Hochprozentiges.