Unbedingt vermeiden...12.06.2012
Dies ist eine ernstgemeinte Warnung. Wer sich von diesem mit Herrn van Damme auf dem Cover werbenden Streifen mal wieder einen richtig deftigen Actionkracher nach Art der Frühwerke des Belgiers erhofft, liegt ganz und gar falsch. Herr van Damme ist nur zu Werbezwecken an Bord, seine Rolle klein, die Scharmützel äußerst überschaubar. Das wäre ja nicht weiter schlimm, wenn der Rest des Films überzeugen könnte - kann er aber nicht, denn hier krankt es an allen Ecken und Enden. Es gibt unpassende Farbfilter, bei denen man ein jedesmal denkt, der hauseigene Beamer sei defekt. Es gibt eine dämliche Story, die nur dazu dient, irgendwelche chargierenden Kontrahenten aufeinander loszulassen, die sich dann zumeist nur anschreien. Und dann...sehen wir sehr wenige Schauplätze: eine Straße, ein Haus, eine alte Fabrik.
So geht das nicht.
Schnell ein paar Worte zur Geschichte. Hong wird aus dem Gefängnis entlassen, kommt nach St. Jude, einem Kleinstädtchen unter der Regie von Peter Weller als korruptem Polizeichef. Weller sieht mittlerweile in echt aus wie dereinst in Robocop in künstlich, straffe Haut, schlimm anzusehen. In St. Jude gibt es ein paar Banden, unter denen Hong nun aufräumt. Manchmal. Dazu nutzt er seine im Knast von einem erfahrenen Fighter erworbenen Martial Arts...die er nur trainieren durfte, um für den Trainer in St. Jude klar Schiff zu machen. Boh. Dufte Story, aber egal, oft ist der Anlaß für Kloppereien reichlich dämlich, Hauptsache, es gibt oft auf die Zwölf.
Hier gibt es das nicht.
In der Summe sehen wir drei etwas längliche Schlägereien, mit Zeitlupen, ganz nett gemacht, aber eben nur ganz nett. Der Rest des Films aber zäht sich unglaublich dahin, es passiert viel zu wenig, da nützen auch die eingestreuten Standbilder samt Namenstext nichts mehr, die als Stilmittel so veraltet sind wie die Wohnung, in der Hong haust. Statt Action gibt es einen Großvater, der ein Geschichtchen aus Nam erzählen darf, was den Film ebenso wenig weiterbringt wie die unnötig vielen Beteiligten. Kurzum, der Film ist zwar nach Universal Soldier: Regeneration eine weitere Zusammenarbeit zwischen Hyams und van Damme, kann aber diesem zu keiner Zeit das Wasser reichen. Im Gegenteil, die vergebenen Punkte gibt es nur, weil die drei Keilereien überhaupt vorhanden sind...avoid at all cost...3/10.