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Es ist schon länger her, dass ich diesen FIlm gesehen habe. In Erinnerung ist er als Abrechnung mit einer abgehobenen und selbstzerstörerischen Welt geblieben, die sich über Metal definieren lässt. Dabei werden die Großen des Business ebenso vor die Kamera gezerrt wie hoffnungsfrohe Nachwuchs"talente", die sich nicht über ihre Musik, sondern über den Lifestyle definieren. Saufen, ficken, saufen und ficken. Der Film birgt dabei tatsächlich komische Momente, wenn zum Beispiel Ozzy Osbourne in seinem LA-Anwesen mit blondierter Dauerwelle und Tiger-Bademantel verworren vor sich hinschwafelt und nebenher versucht, sich einen Frühstücksdrink zu mischen, aber nicht einmal die Eier in die Schüssel bekommt. In solchen Szenen zeigt der Film seine wahre Größe und mag zu seiner Zeit entblößend gewirkt haben. Seit einer Dailysoap mit Ozzy kann das aber nicht mehr schockieren.
Beeindrucken finde ich die Szenen mit Lemmy, der als einziger Musiker im Film schafft, seine Würde zu wahren, sehr skeptisch auf Interviewer und Kamera reagiert und die typischen, trocknen Kommentare abgibt.
Ansonsten zeichnet der Film eine überraschend interessantes Bild einer Zeit oder Generation, die den Exzess als Leitmotiv hatte und das mit hässlichen Klamotten und Frisuren, jeder Menge Drogen und Frauen und teils brauchbarer, teils unerträglicher Musik zum Ausdruck brachte. Insofern funktioniert der Film sogar in dokumentarischer Art als Zeugnis von Mentalitätsgeschichte.
Ich finde ihn aber als Komödie wesentlich brauchbarer, hat sich das Business rund um den Rock in seinen kitschigen Ausformungen in den Erwartungen Nichtbeteiligter kaum verändert. Hier werden Klischees gelebt. Und das lässt den Film zwischen Tragik und Komik fröhlich hin und her schwanken.
Für alle, die nichts mit Rock oder Metal zu tun haben dürfte die Zeit aber vergeudet sein, außer sie sind betrunken. Na dann, Prost.

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