Je mehr Koski beginnt, die Hintergründe der Entführung von Amy Noble zu untersuchen, desto mehr stößt er auf die dunklen Geheimnisse im Hause der Familie. Amys verzweifelte und zerstrittene Eltern Jim und Sarah beauftragen schließlich ein Medium, das vorgibt in Kontakt zu ihrer Tochter zu stehen. Die Jagd nach den Verantwortlichen zieht alle Beteiligten tiefer und tiefer in einen Sog aus übernatürlichen Ereignissen und dem Unvorstellbaren. Als die Entführer zwei Millionen Dollar Lösegeld fordern und ein Ultimatum von 48 Stunden stellen, spitzt sich die Lage zu. Um Amy zu retten, muss Koski die Wahrheit über die Entführer erfahren und zugleich eine finstere Konfrontation mit seiner eigenen Vergangenheit durchleben ...
Im Grunde genommen handelt es sich bei "Beyond" um ein grundsolides Thriller-Drama, das allerdings ohne nennenswerte Höhepunkte daher kommt. Dabei merkt man Regisseur Josef Rusnak durchaus das Bemühen an, seine Geschichte mit typischen Hitchcock-Elementen anzureichern, die jedoch nicht so ganz zur Entfaltung kommen. Einerseits baut sich sehr wohl eine gewisse Spannung auf, doch durch die relativ leicht zu durchschauenden Ereignisse kommt zu keiner Zeit der ganz große Kick auf, um diesem Film etwas Außergewöhnliches zu verleihen. Da hilft es auch nicht, das Rusnak dem Geschehen eine übernatürliche Note verleiht, da diese zu sehr im Hintergrund bleibt und nicht richtig zur Entfaltung kommt. Ich möchte an dieser Stelle nicht missverstanden werden, denn "Beyond" ist ein absolut sehenswerter Genre-Beitrag, doch viele gute Ansätze verlaufen leider im Sand oder werden nicht richtig herausgearbeitet.
So sind dann auch immer wieder leichte Spannungseinbrüche zu verzeichnen und die Geschichte lebt in der Hauptsache von ihrem charismatischen Hauptdarsteller. Mit Jon Voight wurde die Rolle des ermittelnden Detectives absolut gut besetzt, der bekannte Schauspieler liefert eine wirklich überzeugende Performance ab. Zudem legt sich das Hauptaugenmerk der Story auch in weiten Teilen auf seine Person und bringt dem Zuschauer einen Charakter näher, der sichtlich mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen hat. Leider fällt die Beleuchtung streckenweise etwas schwammig aus, so das die Figur nur selten wirklich greifbar erscheint. Das sich das übernatürliche Element des Szenarios auch auf seine Person bezieht ist sehr frühzeitig zu erkennen, so das die Zusammenhänge des Ganzen keine wirkliche Überraschung darstellen. Dabei ist es doch genau dieser Aspekt, der den Geschehnissen das Besondere verleihen soll, doch die gewollte Innovation bleibt leider auf der Strecke.
Man hätte hier aus einer wirklich guten Grundidee viel mehr herausholen können, doch leider hat man es versäumt das vorhandene Potential auch richtig auszuschöpfen. Zu sehr ist ein an manchen Stellen schon krampfartiges Bemühen zu verspüren, den Ereignissen etwas Außergewöhnliches zu verleihen, was dem Gesamtbild insgesamt gesehen eher schadet. Doch auch wenn sich das jetzt alles eher negativ anhört, ist "Beyond" immer noch ein sehenswerter Genre-Vertreter, bei dem man lediglich die eigenen Erwartungen nicht zu hoch ansetzen sollte. Gutes Schauspiel der Protagonisten und eine durchaus interessante Geschichte sorgen für ein nettes Filmerlebnis. Ob es eventuell sogar zu mehr reicht, liegt wie immer im Auge des jeweiligen Betrachters.
Letztendlich bekommt der Zuschauer ein solides Thriller-Drama geboten, das mit einer übernatürlichen Thematik angereichert wurde. Diese wurde jedoch nicht so umgesetzt das der Funke richtig überspringen kann, was das Sehvergnügen dadurch etwas trübt. Manch einer mag das eventuell vollkommen anders sehen, doch für mich persönlich war die gesamte Geschichte etwas zu vorhersehbar. Zu frühzeitig lassen sich die Gesamt-Zusammenhänge erkennen und auch die Identität des Entführers lässt sich ziemlich schnell erahnen, so das die Auflösung am Ende wirklich nicht sonderlich überraschen kann.
Fazit:
Eventuell waren meine Erwartungen etwas zu hoch angesetzt, vielleicht liegt es aber auch an der halbgaren Umsetzung einer interessanten Geschichte, das mich "Beyond" nicht gänzlich überzeugen konnte. Dennoch wird der Film sicherlich seine Fan-Base finden, doch meiner Meinung nach ist eine einmalige Sichtung des Werkes vollkommen ausreichend, da hier kein nachhaltiger Eindruck beim Zuschauer hinterlassen wird.
6/10