Am Strand in Kambodscha: zwei australische Pärchen machen unbeschwerten Urlaub. Alice (Felicity Price), Dave (Joel Edgerton), Alices kleine Schwester Steph (Teresa Palmer) sowie ihr Freund Jeremy (Antony Starr). Zeitsprung: ein paar Tage später kehren doch nur drei Personen zurück nach Sydney, Jeremy verschwand nach einer drogenumnebelten Party-Nacht ohne jede Spur. Die kambodschanische Polizei und die australischen Behörden finden ihn nicht.
Dieses dunkle Ereignis wird alle Beteiligten noch an ihre Grenzen führen und ziemlich düstere Entwicklungen nach sich ziehen…
Kieran Darcy-Smith schrieb das Drehbuch zusammen mit seiner Frau, der Schauspielerin Felicity Price, die schließlich auch die Hauptrolle spielte. Es ist sein erster Spielfilm überhaupt, zuvor hat er nur Werbespots, Dokus und Musikclips gedreht. Durch seine Freundschaft mit Joel Edgerton („Zero Dark Thirty“) kam die Finanzierung überhaupt zustande und ein Hauptdarsteller war auch gefunden. „Wish You Were Here“ wurde sogar letztes Jahr auf dem Sundance Festival mit Erfolg präsentiert und heimste auch schon diverse australische Filmpreise ein.
Zu Recht. Denn Darcy-Smith gelang mit dem Film ein geradezu hypnotisch schöner, dramatischer, stimmungsvoller Film um Menschen, die an einem tiefgreifenden Ereignis zugrunde zu gehen drohen. Wobei ich jetzt nicht zu viel verraten möchte! Dazu eine umwerfende Kamera, fantastische Musik und exzellente Schauspielerleistungen – alles macht den Film zu einem echten Schatz.
Gerade Joel Edgerton als Dave ist großartig, er zeigt die Wandlung von einem selbstsicheren Unternehmer (er baut Boote) zu einem verunsicherten Getriebenen mehr als überzeugend. Und Teresa Palmer beweist wieder mal (nach „Restraint“), dass sie nicht nur wunderhübsch, sondern eben auch eine richtig gute Schauspielerin ist. Sie sollte öfter in ihrem Heimatland drehen und sich nicht in US-Filmen als blonde Freundin des Helden verheizen lassen.
Immer wieder erstaunlich finde ich, wie es Australier schaffen, mit minimalen Mitteln wirkliche Perlen zu drehen, so wie „Wish You Were Here“ – mit wenig Geld, viel Enthusiasmus und dabei erschaffen sie eine Welt zwischen US-Blockbustern und Arthouse, mit ihrem ganz eigenen Stil.
Was hat mir nicht gefallen? Nicht viel – es gibt die eine oder andere Holprigkeit im Drehbuch (z. B. das Ende), aber das alles vermag meinen positiven Gesamteindruck nicht zu schmälern.
Bisher gibt’s den Film nur in Australien auf DVD, woanders noch nicht. Bitte hier auch mal Interessierten zugänglich machen…