Review

Nettes Karatefilmchen voller Klischees nach üblichem Schema

Ende der Achtziger Jahre gab es ganz viele dieser Filme, alle nach einem Muster gedreht, mit halbwegs begabten Schauspielern und/oder tatsächlichen Karatekämpfern. Hier und da sah man auch einen namhaften Darsteller, mein Gott, sie waren jung und brauchten das Geld. Das Schema dieser Filme war immer das gleiche: aus irgendeinem Grund kämpfen Menschen bei einer Art Wettstreit gegeneinander, der Kampfstil variiert von Film zu Film, meist ist noch eine persönliche Fehde mit im Spiel, im Vorfeld der Kämpfe hartes Training und einige fernöstliche Weisheiten, dann das große Finale, bei dem immer einer der Kontrahenten über sich hinauswächst oder besonders fair ist.

Und genau das alles sehen wir bei „Best of the Best“. Fünf Amerikaner bereiten sich auf den Fight ihres Lebens vor. Eric Roberts ist dabei gewohnt weinerlich und hat noch einen Sohn, um den er sich kümmern muß, Phillip Rhee will den Tod seines Bruders, den der koreanische Meister auf dem Gewissen hat, rächen, eine blonde Trainerin ist in Asien aufgewachsen und salbadert von innerer Stärke, James Earl Jones gibt den Coach, der hart, zum Schluß aber gerecht ist, und das alles spielt sich ab vor dem Hintergrund der Finalkämpfe im Vollkontaktkarate zwischen Amerika und Korea. Natürlich gibt es reichlich Training, sogar eine kleine Kneipenschlägerei ist dabei, aber man wird das Gefühl nicht los, das alles schon einmal gesehen zu haben, die Drehbuchbausteine sind zumindest wie ein Anzug von der Stange.

Aber dennoch macht so ein Film auf einer sehr einfachen Ebene Spaß, man weiß, was man für sein Geld bekommt, lehnt sich zurück, nichts paßt besser dazu als Bier und Chips, und schon vergehen gute Neunzig Minuten wie im Flug. Da macht es dann auch nicht soviel aus, daß die Story rund um den alleinerziehenden Vater wirklich schlimm anzusehen ist, auch kommen einem manche Minuten wie Füllmaterial vor und Earl Jones spielt seinen Part völlig überzogen. Wenn es dann aber endlich, nach langem und teils zähem Warten zu den Finalkämpfen kommt, darf man zufrieden sein, denn diese sind schnell montiert und sauber choreographiert, wenngleich nicht wirklich hart. Aber das hier ist ein Film über Sportler, und da braucht es keine gebrochenen Knochen. Für Freunde des Kampfsports sicher ganz gut geeignet, alle anderen aber sollten bei einem anderen Genre auch des Actionfilms, zugreifen. Noch knappe 6/10.

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