Bei der sechzehnjährigen Tessa (Dakota Fanning) stellen die Ärzte Leukämie mit nur noch wenigen Monaten Restlebenszeit fest. Nach dem ersten Schock ist ihr Plan diese Monate mit Sex, Drogen, berühmt werden und anderen aufregenden Dingen zu verbringen. Doch dann tritt ein Ereignis ein was nicht auf ihrer Liste stand….Filme bei denen die Diagnose feststeht, und bei denen es nicht um den Kampf gegen die Krankheit sondern, um das "wie" der verbleibenden Zeit geht haben ihren Reiz.
Diese gibt es in den letzten Jahren gehäuft wenn auch eher im Kontext eines allgemeiner Bedrohungsszenarios. Im Fall einer individuellen Krankheit wie bei Tessa ist der Identifikationsfaktor und das Mitgefühl potentiell sehr hoch und die spannende Frage ist, wie man selbst mit dieser schwerwiegenden Diagnose umgehen würde. In NOW IS GOOD will Tessa einen Weg gehen, der sicherlich vielen von uns spontan einfallen würde.
Wie selbstbewusst sie damit umgeht erscheint nicht immer realistisch, aber wer von uns weiß schon was in dieser Situation angemessen oder normal ist. Trotzdem erscheint das oft recht sarkastische Umgehen mit der Situation etwas befremdlich. Die schauspielerische Leistung der Beteiligten werte ich hoch und intensiv und Dakota Fanning vermittelt als Tessa sehr gut den zerbrechlichen aber dennoch starken Charakter.
Auch die Liebesgeschichte wird ganz glaubhaft transportiert. Man leidet in der Situation aller Betroffenen und NOW IS GOOD wühlt durchaus erfolgreich in unseren Emotionen. Und es gibt auch eine Menge sanfter Komik. Dass der Film dies alles in oft schwülstiger Teenie Romantik, einer Menge konservativer Erinnerungsmomente und einer recht durchwachsene Ästhetik insgesamt in doch relativ konventioneller Form umsetzt tut NOW IS GOOD keinen Abbruch.
Auch nicht das geradezu kitschig-tränenrührige Ende. Wer sich in die Verfilmung der Geschichte des gleichnamigen Buches von Jenny Downham fallen lassen kann wird mit einer sehr guten Geschichte belohnt und wird vielleicht sogar in ähnlichen Situationen zumindest Humor, vielleicht aber auch ein wenig Zuversicht und Mut fassen können. Dafür lohnt sich der Film allemal.
5,5/10 Punkten