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Als Dodge (Steve Carell) und seine Frau im Radio hören, dass der Asteroid Matilda die Erde zerstören wird, läuft sie einfach davon. Während die Menschen höchst unterschiedlich auf die Apokalypse reagieren, rettet Dodge seine Nachbarin Penny (Keira Knightley) vor einem aufgebrachten Mob…

Aus irgendeinem Grund (es darf spekuliert werden! ) sind Weltuntergangsszenarienzu Beginn des 2. Jahrzehnts des neuen Jahrhunderts schwer angesagt, von Gregg Arakis’ „Kaboom“ (2010) bis Lars von Triers „Melancholia“ (2011). Im Gegensatz zum schwerfälligen „4:44“ (2011) erzählt Lorene Scafaria in ihrem Erstling eine leichtfüßige Liebesgeschichte, die zu Beginn, wenn im Angesicht des Weltenendes die Sitten verfallen, mit viel Sarkasmus und schwarzem Humor punkten kann, „Heroin! Das steht noch auf meiner To-Do-List!“. Und auch Penny schlussfolgert nach dem ersten, schüchternen Kennenlernen „vielleicht treffen wir uns mal wieder in einer Selbsthilfegruppe oder bei einer Orgie oder so was“. Wenn sich im Verlauf der story der Versicherungsvertreter und die Partymaus immer näher kommen, verwandelt sich der Spaß in Melancholie, die Dialoge werden immer ernster, aber nur selten tiefgründig. Denn schließlich steht die Geschichte einer Liebe im Vordergrund –
der einzigen Macht, die der Apokalypse trotzen kann. Zumindest moralisch. Steve Carell (Date Night – Gangster für eine Nacht“ 2010) spielt seinen Part
routiniert, aber lange nicht so gut, wie Keira Knightley („Eine Dunkle Begierde“
2011), längst viel mehr als eine hübsche Piratenbraut („Fluch der Karibik“ 2003/06/07).
In Nebenrollen gibt es ein Wiedersehen mit dem großen Martin Sheen („Apocalypse Now“ (!!) 1979, „Dein Weg“ 2010), Melanie Lynskey (Stalkerin Rose aus „Two and a Half Men“ TV) und Patton Oswalt (der Spence aus „King of Queens“ TV).

Lorene Scafarias Film wirkt durch den beschriebenen Stimmungswechsel etwas unausgegoren, ist aber nicht unsympathisch, wozu unsterbliche Songs beitragen. Von den Beach Boys, den Kinks, INXS und natürlich den Walker Brothers: „The Sun Ain’t Gonna Shine (Anymore)“. Eben. (7/10)

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